Freitag, 13. November 2020
Egbert Bülles BEARBEITEN
Jene Schwarzmaler, die etwa beim Stichwort »Vorratsdatenspeicherung« schon den Orwell’schen Überwachungsstaat heraufdämmern sehen, verkennen dabei Folgendes: Allein die Telefonüberwachungen und Lauschangriffe per Wanzen auf die sogenannte »Sauerländer Terrorgruppe«, die im September 2007 mit Bombenanschlägen hierzulande ein Blutbad anrichten wollte, beschäftigte über Monate fast den gesamten Überwachungsapparat des Bundeskriminalamts (BKA) und der süddeutschen Landeskriminalämter. Dabei bestand diese Terrorzelle aus gerade einmal vier Verdächtigen. Das heißt: Drei Viertel der gesamten süddeutschen und bundesdeutschen Observationsressourcen wurden durch die Beschattung von vier Leuten gebunden. Angesichts solcher Fakten erscheint das Horrorszenario vom staatlichen »Big Brother«, der alles und jeden in der Republik rund um die Uhr und in jeder Hinsicht im Auge hat, mehr als absurd.
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