Montag, 17. Mai 2021

ARD und "judenfeindliche Parolen"

https://www.bild.de/politik/inland/politik-inland/cdu-politiker-rechnet-ab-tagesschau-beitrag-ueber-demos-war-beschaemend-76414260.bild.html 

G. ALTROGGE, F. PIATOV UND N. HARBUSCH 17.05.2021 

 Tausende Demonstranten zogen am Samstag durch deutsche Innenstädte, brüllten judenfeindliche Parolen, forderten die Auslöschung Israels, bedrohten Journalisten. Nur ein Großaufgebot von Polizisten verhinderte in der aufgeheizten Stimmung Schlimmeres. Und die „Tagesschau“? Die blendete in einem ausführlichen Bericht antisemitischen Hass von Teilnehmern komplett aus, ebenso die aggressive Grundhaltung vieler Demonstranten. Stattdessen hieß es in der ARD-Nachrichtensendung, in Berlin, Frankfurt und anderen Städten hätten Menschen „gegen die Eskalation im Nahen Osten protestiert“. 

 Dennoch weist die ARD Kritik an der Berichterstattung zurück: Ein Sprecher zu BILD: „Die ‚Tagesschau‘ hat die antisemitischen Vorfälle von einer Demonstration in Berlin abgebildet, sie waren für alle Zuschauerinnen und Zuschauer in Form von Rufen der Demonstrierenden sichtbar und hörbar.“ 

 Ein fragwürdiges Verständnis von öffentlich-rechtlichem Journalismus, wenn nicht Reporter, sondern Zuschauer die Hass-Parolen (viele davon in arabischer Sprache) einordnen sollen. Mehr noch: Die „Tagesschau“ ließ all das nicht nur unerwähnt, sondern schönte auch noch die Motive der Radikalen. „Viele Teilnehmende wollten deutlich machen, dass sie Gewalt in Nahost verurteilen“, so die Sprecherin des Beitrags der Hauptnachrichten um 20 Uhr. Das war nicht mal die halbe Wahrheit. Dabei waren die „Tagesschau“-Reporter vor Ort waren Zeugen der Eskalation: Auf mehreren Demos wurde der Ausspruch „Freiheit für Palästina vom Fluss bis zum Meer“ gebrüllt und eine Landkarte ohne den Staat Israel gezeigt.

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