Samstag, 19. Januar 2013

Amazon -- der Beginn des Niedergangs?

Es gibt berühmte Fälle: Riesige Unternehmen sind auf einmal wegen eher schlichter Fehlentscheidungen in Turbulenzen, und ein Jahr später sind sie drittrangig. Fehlentscheidungen von der Sorte: Das hätte ich, der ich kein hochbezahlter Manager bin, sofort gesehen, dass das nichts werden kann.* Wenig später gibt es sie gerade noch auf dem Markt. Manchmal auch gar nicht mehr. Für die etwas Älteren mit Gedächtnis nennen wir mal, quer durch die Garten, aus der Riege der Hochmütigen: Quelle*, WordPerfect, Nokia, Ebay.

Amazon ist auch so ein Riese. Ich war und bin Kunde. Das war ich aber auch bei Wordperfect, Nokia und Ebay  ...

Worum geht es? Ich habe seit 4 Wochen ein Kindle Fire. Folgende Ideen bzw. Festlegungen sind bei diesem Gerät blödsinnig, manchmal extrem blödsinnig:
  • die Werbung, die zwangsweise eingeblendet wird (Dann lieber gleich 15 Euro teurer machen!)
  • die Abschottung gegen die App-Welt von Google (Ich weiß! Das ist Amazons Politik. Diese Abschottung, aber das Angebot eben leicht bedienbar und preisgünstig. Aber genau hier, beim Kindle Fire, funktioniert die Sache nicht mehr.)
  • Werbung hereinnehmen, die auf Apps verweist, die auf dem Kindle Fire gar nicht funktionieren. Beispiel: Chrome. Dauernd unten eingeblendet. Lässt sich auf auf direktem Weg jedenfalls  nicht installieren. Warum lässt man es dann nicht mit den Einblendungen gleich sein. Zahlt eigentlich Google Werbegebühren für diese Chrome-Einblendung, wenn Chrome garantiert und gewollt auf dem Kindle Fire nicht funktioniert?
Unterm Strich wandelt sich Amazon im Moment vom sympathischen Aufmischer des Marktes zum gierigen Monopolisten. Das kann nicht gut gehen!

--

|* Quelle-Fehlentscheidung: Kataloge drucken, während Amazon an den Start geht. Abgucken hätte man sich können: die Internet-Bestellerei als solche, leichte Bedienbarkeit, Abbuchung statt Überweisung, günstige Preise, Rückgabe jederzeit und ohne Begründung  Schon hätte man über drei Übergangsjahre hin seine alten Klientel rüberholen können. Und die Großeltern, die hätten mit Hilfe des Enkels bestellt. Es hat nicht sollen sein, nicht wahr, Herr Middelhoff!

--

P. S. Ich habe gerade versucht, Dateien auf dem WDR-Podcast-Angebot im Format swf auf dem Kindle Fire abzuspielen. Verschiedene Player ausprobiert. Verschiedene Suchläufe mit dem Problem gestartet. Nichts zu machen. Player im App Store von Amazon, die entweder gar nicht funktionieren oder eben diese Dateien nicht abspielen. Liegt es am WDR oder an Amazon? Das ist mir sowas von egal! Ich werde für's Richten nicht entlohnt, und ich habe keine Lust, Richter zu sein. Im Moment richtet sich mein Widerwille jedenfalls gegen Amazon. Und ich bin erfahrungsgemäß ein guter Seismograph in solchen Dingen. Da wird es also auch noch andere geben, die so denken wie ich.