Eines jener Exemplare von Mann, die es auch nach ihrem Tod verdienen, demontiert zu werden, ist zweifelsohne Oswald Kolle. Ein Depp mit großen Ambitionen, der die Mittel zur Selbstverwirklichung gefunden hat.
"Ach ja, die Ehefrau. 48 Jahre war Kolle verheiratet, und Marlies Kolle, genannt 'meine kleine Engländerin', musste an seiner Seite einiges mitmachen. Kolle küsste schon vor der Hochzeit eine andere, gab sich seiner Bisexualität hin und hatte zahlreiche Affären, unter anderem mit Romy Schneider, über die er in seinem Buch auch ausführlich berichtet. | Man traf sich in Kitzbühel, Kolle flog zu ihr nach Paris, Marlies Kolle blieb indessen zu Hause bei der Familie. Sie war es auch, die ihm den Rücken freihielt, drei Kinder großzog und in Kolles Memoiren solche Sätze sagt: 'Wichtig ist: Was willst du? Und was du willst, das musst du tun.' Und dann fügte sie wie immer an: 'Wir kommen schon durch. Ich kann auch putzen gehen.' | Eine Ehefrau, die bereit ist, putzen zu gehen, damit der Mann seine Ideale der Libertinage leben kann -- Kolles Autobiographie belegt nicht zuletzt eine alte Erkenntnis: Dass die sexuelle Befreiung hauptsächlich ein Spaß der Männer war." (Süddeutsche Zeitung)
Und anschließend Kinski...