Auf einer Seite heute in der Süddeutschen das: Ransmayr in Frankfurt, der die Haltung des begnadeten Weltgeistes an den Tag legt, wird ziemlich elegant vorgeführt, gipfelnd in diesen Schluss:
Und dann schaue ich doch noch einmal nach. Der SZ-Text ist, jedenfalls im Moment, internet-öffentlich. Und da finden sich dann die weiteren Pretiosen, die ich in er Papierausgabe der SZ gelesen habe, vor mir:
"Was Ransmayr, dessen prinzipiell unmoderierte Lesungen in abgedunkelten Räumen häufig Gottesdiensten ähneln, in seinem einhundertminütigen Vortrag probte, war das, was Botho Strauß in einem Essay den 'Aufstand gegen die sekundäre Welt' genannt hatte. Da vorne am Pult inszenierte sich ein echter Dichter, ein der Epoche enthobener Fürst der Sprache - der banalerweise einen permanenten Kampf mit der Mikrofonanlage im großen Hörsaal zu führen hatte. Ransmayrs Vortrag erwies sich als Selbstwiderspruch.
Es wirkt eher ungünstig, wenn ein Autor, eingeladen von einem germanistischen Institut an einer Universität, über Studierende der Germanistik spottet, die sich wissenschaftlich mit seinem Werk auseinandersetzen. Und geradezu dünkelhaft wird es, wenn ausgerechnet Christoph Ransmayr, der seinen durch und durch verdienten frühen Ruhm für den Roman 'Die letzte Welt' (1988) unter anderem dem geschickten Agieren des Strippenziehers Hans Magnus Enzensberger zu verdanken hatte, auf nicht einmal sonderlich originelle Weise über einen Literaturbetrieb spottet, der ihm selbst die Berühmtheit erst verschafft hat."
Und hier ist mit der Schlusssatz ein Kleinod aus gewöhnlichen Worten: "Nachdem sie ihm die Feinheiten der Libretti Lorenzo die Pontes erklärt hat, füttern sich die beiden gegensetitz mit Pommes."
Beides: SZ heute, S. 12
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