Sonntag, 6. November 2011

Köpfe-Verpflanzer

Gestern abend, beim Abendessen mit den Freunden aus der Schweiz. Irgendwie kommen wir, über das Alter und den Tod, auf das Thema. Ich sage, ich hätte irgendwann gelesen, dass viele Menschen, wenn sie dem Tod, für ein paar hundert Jahre vielleicht sogar, entkommen könnten, bereit wären, als Nur-Kopf zu leben. Ich habe das vor Jahren einmal gelesen, im Zusammenhang mit den Versuchen des Köpf-Verpflanzers... Wie heißt er doch gleich noch einmal?

Heute kurz nachgesehen. Eine unglaubliche Fülle von Meldungen bei Google.

Herausgehoben: Der Name des Köpfe-Verpflanzers ist

Dr. Robert J. White. 

Im Jahr 1973 berichtete der SPIEGEL. Und 1997 war es wohl soweit. Bei Rhesus-Affen.

Und dann auch noch das! White in Dresden.

"Natürlich scheitert seine schneidernde Kompetenz an der wohl noch auf lange Sicht unlösbaren Aufgabe, die Zehntausende Nervenstränge im Rückenmark richtig zusammenzubringen. Wozu also die Operation? 

Craig Vetovitz Körper ist krank, so krank, dass sein Herz bald nicht mehr für die Blutversorgung des Gehirns sorgen kann, er müsste also sterben. Davor kann ihn Dr. White bewahren. Behauptet er. Wer einmal "Münchhausen" mit Hans Albers gesehen hat, wird sich an die entzückenden Frauenköpfe im Teich erinnern. Sie schwammen auf großen Blättern, palaverten mit dem Lügenbaron und schienen keine Trauer über ihre verschwundenen Leiber zu kennen. 

Dr. White hat "Münchhausen" nicht gesehen. Sonst würde er erzählen, dass er dabei sei, Nährlösungen für abgeschlagene Köpfe zu entwickeln. Er würde Dias zeigen, auf denen Köpfe zu sehen wären, die sprechen und singen. Vor allem aber würden sie wohl schreien und beißen, nach denen, die sie an langen Schläuchen am Leben hielten. Seit fünf, sechs Jahren zeigt sich Dr. White gerne mit Craig Vetovitz."

Ja, ja, die Amerikaner, diese tödlichen Opfimisten...

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Und apropos: "Natürlich scheitert seine schneidernde Kompetenz an der wohl noch auf lange Sicht unlösbaren Aufgabe, die Zehntausende Nervenstränge im Rückenmark richtig zusammenzubringen." Was, wenn keine Arme und Beine zu bewegen, kein Herzschlag zu koordinieren wäre? Wieso dann "richtig zusammenbringen"? Und wie reagiert der Kopf, wenn er all das nicht mehr machen muss? 


Schließlich: "zeit: Aber selbst betuchte Kandidaten scheinen kein Geld dafür ausgeben zu wollen. Haben Sie schon einmal Christopher Reeves oder den Physiker Stephen Hawking gefragt, ob sie überhaupt an so einer Operation interessiert wären?

White: Nein, nie. Um ganz ehrlich zu sein: Ich finde das alles schon ein bisschen ermüdend. "

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