"Oberflächlich betrachtet zielt „such Dir eine Stellung als Missionar“ auf die Missionarsstellung ab. Doch hinter diesem ersten Wortspiel verbirgt sich eine lange, problematische, rassistische und sexistische Geschichte, die besonders in Deutschland wenig beachtet wird. Eine treibende Kraft hinter der Kolonialisierung Afrikas waren Missionare, die „den Wilden“ endlich Gott näher bringen wollten:
1842 kamen die ersten Missionare aus Barmen nach Südwestafrika, in ein Gebiet, das von den Hereros und den Namas besiedelt war. Alle Bemühungen, sie zu »bekehren«, schlugen fehl; das »Wort des Evangeliums prallt an ihnen ab«, klagte ein führender Missionar der Missionsleitung nach Barmen.
[...]"
Usw.
Ok, ich habe diese Werbung auch gesehen, sie sogar auch fotografiert. München, U-Bahnhof Marienplatz. Bin bei der Missionarstellung allerdings stehengeblieben.
Und ich fand in diesem Moment das Flucht-Logo semiotisch aufschlussreich. Wie könnte man das wohl deuten?
Nein, halt, doch dabei nicht stehengeblieben. Sondern bei dem Gedanken, dass Werbung auf komm Teufel raus provozieren will und muss, um wahrgenommen zu werden. Wortspiele und Gedanken- spiele sind das probateste Mittel. Und die schaffen das, das mit dem Aufmerksamkeit erregen! Die Kulturkritiker, diese hypersensiblen Gutmenschen, gehen den Werbefuzzis verlässlich auf den Leim!
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