Neulich in der U-Bahn. Ich sitzen neben einem jungen Mann, der das Notebook auf den Knien hat und mit einem schnellen Drei-Finger-System die ersten Frühmorgen-Mails in die Tastatur hämmert. In-Ear-Dinger in den Ohren, Musik drauf. Die zeitgemäße Form der normalen Bewusstlosigkeit.
Ist das ein Leben? From the cradle to the grave, mal eben noch ein paar E-Mails schreiben.
"KOMMUNIKATION | IT-Unternehmen aus Herne will firmeninterne E-Mails abschaffen | 16.04.2013 | Der IT-Dienstleister Atos hat ein ehrgeiziges Ziel. Er will die firmeninternen E-Mails abschaffen. Auch in der Herner Niederlassung läuft das Projekt. Atos entwickelt eine Alternative zum Zeitfresser E-Mail. Stattdessen soll es eine Art Facebook für Firmen geben, in dem Wissen gebündelt wird." (WAZ Online)
Wenn ich bedenke, dass keiner mehr zum Telefon greift, wo vieles in einem Rutsch getan wäre! Statt dessen die ständigen Vorwürfe: "Sie haben auf meine Mail nicht geantwortet!" Eine Stunde Minimum, jeden Tag! Soll man so sein Leben zubringen? Es muss sich was ändern!