Im Pfingst-SPIEGEL, der schon heute erschienen ist, steht ein Kommentar von Dieter Bednarz, auf der Seite 79: "Kröte zur Wahl". Mitteilungen zum inneriranischen Konflikt zwischen Amadinedschad und Ajatollah Ali Chamenei. Am Schluss dann, sehr überraschend, ein Satz, der irgendwie nicht zum sachlichen Kommentar-Stil passt und den man einfach nicht einordnen kann:
"Die Gegener des Mullah-Regimes sollten dem notorischen Holocaust-Leugner und fanatischen Verfechter des Nuklearprogramms für seine Verdienste um die Demontage des Revolutionsführers dankbar sein."
Scylla* und Charybdis -- wenn die eine die andere bekämpft und am Ende stärker wird und allein die Macht über die Meerenge hat, ist das am Ende und für die Bedrohten dann ein Gleichgewicht des Schreckens?
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|* Womit wir dann auch schon wieder bei Peter Schneider wären, der mir nach der gestrigen Blauen Couch noch im Kopf herumgesprungen ist: Ist Schneider ein Muster für die Alt-68er? Getriebene, die immer, entsprechend der Martenstein-Macht-Doktrin, irgendwie vorneweg und berühmt sein wollen? Wenn es mit der Revolution nicht klappt, dann eben mit der Nachdenklichkeitsschriftstellerei. Ist das nun eine besondere Spielart des lifelong-opportunism oder nicht? Die Männer, die jetzt altherrenhaft nachdenklich dahererzählen, während sie vor Jahren links-besserwisserisch daherkrakelt haben, als ob es kein Morgen gäbe?