wieder abgezogen."
Ich bin Fußballfan der extremeren Sorte. Ich sehe das, weil ich kaum ein EM-Spiel am Fernseher versäume. Und nun lese ich im ZEIT-Magazin online das hier. Und denke mir: Das sollte man, denke ich, einmal festhalten und bei der Polizei und im Innenministerium anfragen:
Ich bin Fußballfan der extremeren Sorte. Ich sehe das, weil ich kaum ein EM-Spiel am Fernseher versäume. Und nun lese ich im ZEIT-Magazin online das hier. Und denke mir: Das sollte man, denke ich, einmal festhalten und bei der Polizei und im Innenministerium anfragen:
"Eine halbe Stunde später kommt er nochmals ins Abteil. Er fragt, ob er sich kurz setzen dürfe. Ich sage: "Selbstverständlich." Der Zugführer wirkt aufgelöst und fassungslos. Die Landespolizei sei wieder abgezogen, sagt er. Der Einsatzleiter hätte sich entschlossen, nicht einzugreifen, die Situation im Bordbistro sei für seine Truppe zu gefährlich gewesen. Auch er sei von den Fans angegangen und beleidigt worden. Er habe den Einsatzleiter gefragt, wie er sich verhalten solle, wenn nochmals eine junge Frau in seinem Zug sexuell belästigt werden würde. Der Einsatzleiter habe geantwortet: Am besten schauen Sie einfach weg. | Dann sei die Landespolizei wieder abgezogen. "Einfach so?", frage ich. Ja, sagt der Zugchef. Der Einsatzleiter hätte sich vorher noch bei den Fußballfans erkundigt und diese hätten ihm versichert, dass es keinen Grund zur Sorge gäbe und ein sexueller Übergriff niemals stattgefunden hätte. "Wenn alles so friedlich gewesen sein soll", frage ich, "warum war der Einsatz dem Einsatzleiter trotzdem zu gefährlich?" Der Zugchef zuckt mit den Schultern. Es täte ihm leid, sagt er, und dass die Kollegin und der Kollege von der Bundespolizei noch da wären. | Der Bundespolizist kommt später noch einmal an meinem Platz vorbei. Ich erzähle ihm, was ich vom Zugchef erfahren habe. Der Bundespolizist setzt sich neben mich. Er sagt, er müsse mir mal etwas erklären. Bei der Polizei sei Sicherheit, und vor allem die Sicherheit der eigenen Männer, höchstes Gebot. Die Verantwortung trüge jeweils der Einsatzleiter. | Worauf er mit seiner Erklärung hinaus will, erfahre ich nicht mehr. Aus dem Lautsprecher kommt Stimmengewirr, der Zugchef bittet den Bundespolizisten in einen anderen Wagen. Der Bundespolizist entschuldigt sich und geht."
Natürlich möchte ich ein paar Vorschläge machen.
- Vorab: Wenn richtig ist, dass die Verluste von Banken nicht 'sozialisiert', also von den Steuerzahlern beglichen werden sollten, dann gilt das, meine ich, auch für die Kosten von Polizeieinsätzen und Zerstörungen durch Fußballfans.
- Fans bekommen eigene Zugabteile, die sie nicht verlassen können, weil die Türen geschlossen sind. (Ja, für Brandlegungen müssen Maßnahmen getroffen werden, um eine Flucht zu ermöglichen. Dazu aber: siehe 2. und 3.)
- Die Abteile werden ausnahmslos videoüberwacht, in einer Auflösung, die die Identifizierung von Tätern jederzeit ermöglicht. (Die Datenschützer mögen bitte nicht wieder als Täterschützer auftreten!)
- Fangruppen werden gezwungen, eine Versicherung abzuschließen, die für Beschädigungen aufkommt. Die Höhe der Versicherung richtet sich nach dem Schaden, der pro Saison bezahlt werden muss.
Man kann gegen diese Maßnahmen sein. Es gilt dann aber der Verwurf, dass die Täter Priorität gegenüber den Opfern haben. Was ja kein ganz neuer Vorwurf ist.