Freitag, 10. Juni 2016

Schäuble-Interview

Das hängt gerade bei den Kommentaren der ZEIT zu einem Schäuble-Interview. Also vorsichtshalber auch hier:

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Also diesmal, ohne dass ich auch nur viele Kommentare vorher gelesen habe, dieses dazu:

ZITAT "Auch der Idee, Europa könne sich gegenüber der Einwanderung abschotten, erteilt der Bundesfinanzminister eine klare Absage: 'Die Abschottung ist doch das, was uns kaputt machen würde, was uns in Inzucht degenerieren ließe. ...' "

Zum einen ist es immer und an sich so lustig wie befremdlich, wenn biologistisch argumentiert wird. (Auf der Gegenseite liegt dann das Gefühl, dass 'Bastardisierung' oder so was ähnliches droht. Mit "Inzucht"! dieses Wort ist an sich schon eine sprachliche Preziose, die eigentlich zur Tierzucht gehört, denn gezüchtet wird unter den Menschen der BRD nirgends, soweit ich sehe.) Nun denn, mangelt es hierzulande wirklich, jetzt und in absehbarer Zeit, an genetischer Vielfalt? Ist das wirklich das Problem? Ich meine, wenn die Isländer über solche und ähnliche Probleme reden. Aber in good old Germany mit seinen 80 Mio. Einwohnern?!

Sodann summarisch: In den kommenden Jahren wird es um solch verquer-schwierige Themen wie 'Identität' und 'wirtschaftliche Interessen' gehen, mit thematischen Ausläufern überall hin. Und nicht vergessen: "das Volk" ist die Summe der politischen Gruppen und Meinungen. Da bin ich mal gespannt, wie viele 2017 sich ausgerechnet von der Angst vor Inzucht oder, weniger dramatisch, von der Angst vor mangelnder kultureller Vielfalt bei der Bundestagswahl werden leiten lassen.