Das ist schön gesagt und schön überliefert, Herr Illies!
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"Hermann Hesse lebt sehr unglücklich mit seiner Frau Maria in Bern zusammen. Er engagiert sich gemeinsam mit Theodor Heuss (ja: dem Theodor Heuss) in der Zeitschrift »März«, doch auf ihm und seinem Schreiben lastet die Situation zu Hause. Auch der Umzug vom Bodensee, wo sie ein vegetarisches Reformleben versucht hatten, in das ruhige Zentrum der Schweiz, in die Heimat seiner Frau, brachte die Beziehung nicht voran. Es gibt drei Kinder, Martin, der Jüngste, ist gerade zwei Jahre alt, doch das Band zwischen den Eltern ist mürbe geworden. Hesse greift zu dem r sich selbst verordnen können: der Fiktionalisierung. Er streitet sich in der Stube und geht dann in die Schreibkammer, spannt einen neuen Bogen in seine geliebte Schreibmaschine ein und schreibt || den Streit als Dialog. So entsteht 1913 »Roßhalde«, die er noch im selben Jahr in »Velhagens & Klasings Monatsheften« veröffentlicht."
Illies, Florian: 1913: Der Sommer des Jahrhunderts. S.53
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