Ich habe das Damengambit auf Netflix gerne gesehen. Die letzte Folge sogar drei mal. Gut gemacht. Spannend. Irgendwann bin ich dann darauf gekommen, dass etwas schade ist.
Alternativer Geschichtsverlauf. Noch nie hat eine Frau im Schach gegen die ganz großen - Männer gewonnen. Schon gar nicht in den 1960er Jahren. Beth Harmon schreibt alternative Geschichte. Interessantes Genre, nur halt eben - fiktional. Es gehört in eine Reihe mit, sagen wir -
Eine Steigerung ist der bewusste Bruch mit den historischen Fakten, der in einem Fall wie Philip K. Dicks exemplarischem Roman »The Man in the High Castle« (»Das Orakel vom Berge«, 1962) als Experiment unter dem Motto: Was wäre, wenn? – hier: wenn die »Achsenmächte« den Zweiten Weltkrieg gewonnen und die Welt unter sich aufgeteilt hätten – durchgespielt wird, und der im anderen Fall, sagen wir Quentin Tarantinos INGLOURIOUS BASTERDS, aus einer historisch mehr oder weniger korrekten Erzählung durch einen inszenierten Bruch ins Kontrafaktische verwandelt wird. Was beim einen Voraussetzung für den Plot ist, wirkt beim zweiten als sehr spezieller Effekt und setzt Wagemut beim Regisseur wie beim Publikum voraus. (epd-film.de)
Aber wieder zum Schach. Warum spielen Frauen nicht so gut wie Männer. Dass sie weniger spielen usw. -- alles natürlich großer Quatsch. Eine, also: 1 Frau hätte es irgendwann gegeben, die unter den ersten 10 ihrer Zeit gestanden hätte. So ist das Damengambit wahrscheinlich eine sehr frei entwickelte Hommage an Bobby Fischer - als Frau. Passend in unsere Zeit.
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