Samstag, 26. Dezember 2020

Die Rolle des störrischen Alten?

[ Alles zu Eugen Gomringer in diesem Blog ]

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Ach, doch noch einmal Gomringer und sein Gedicht ...

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Komplimente als Demütigung || ... Als Bewunderer trat auch Gomringer auf, vor allem als einer der Schönheit der Sprache. Am Anfang der Debatte, als man ihm die Lust am Text noch anmerkte, wies er das Publikum begeistert darauf hin, sein Gedicht sei nicht zufällig in seiner spanischen Muttersprache verfasst. Anzeige „Das ist das Schönste an dem ganzen Gedicht, dass es kein deutsches ist. Das Ausschauen des Wortes, das Visuelle kann man gar nicht übersetzen“, sagte er mit schweizerischem Einschlag. Vor allem das „y“ sei keineswegs einfach ein „und“, sondern in seiner Gabelform ein „semiotisches Zeichen“, die alte Hochschulleitung habe das auch verstanden. Doch damit war auch schon der tragische Grundton gesetzt: Gomringer fiel in dieser Aufführung trotz höchster geistiger Lebendigkeit die Rolle des störrischen Alten zu, der einer überkommenen Vorstellung von Ästhetik nachhängt und die Zeichen der Zeit einfach nicht versteht. Ungefähr das gaben ihm die Vertreterinnen der Fachhochschule auch, in lauter Höflichkeiten verpackt, zu verstehen – fast so, als wollten sie die klassische Konstellation umkehren, in der männliche Komplimente nur eine besonders perfide Form der Demütigung sind. So lautet schließlich auch der feministische Hauptvorwurf an das Gedicht. (welt.de)

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Ich würde den "Vertreterinnen der Fachhochschule" mit auf den Weg geben, dass ich sie, wäre ich Literaturwissenschaftler, in mein Hauptseminar nicht aufnehmen würde. Die Freiheit von Forschung und Lehre ist ein hohes Gut. Ich würde sie als Hausrecht auslegen.

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