Mittwoch, 18. Mai 2022

Zeitungen betteln

Mehr Zeit für kritische Berichterstattung Ihr kennt es: Zum Jahresende stehen wir traditionell vor einer sehr großen Finanzierungslücke und auch wenn die Planung und Umsetzung unseres Spendenendspurts viel Spaß macht, bindet es doch sehr viele Ressourcen; Ressourcen, die an anderer Stelle für unsere wichtige Arbeit fehlen.


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Auch die großen Zeitungen wie hier die ZEIT verstehen ihr Online-Angebot zunehmend als Stelle für das Anfixen potentieller Leser.

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Passend kommentiert hier:

"Mit dem Überangebot [an Informationen im Internet] verbunden ist eine verflixte Zwangslage: Die Zeitungen müssen im Internet präsent sein, und auf der anderen Seite müssen sie versuchen, der "Umsonst-Mentalität" des Internets etwas entgegenzusetzen, um Geld zu verdienen. Mit Werbung natürlich, die den Lesern lästig ist. Es ist ein Ziehen und Zerren. Es gibt seit geraumer Zeit Werbe-Blocker für die verschiedenen Browser. Die Zeitungen reagieren. Wer lesen will, soll gefälligst zulassen, dass er die Werbung sieht: "So schalten Sie Ihren Adblocker für SPIEGEL ONLINE aus." Die anderen Zeitungen halten es nicht anders. Man braucht das Geld halt. 

Und dann natürlich das neue große PLUS, das Harald Schmidt in seiner SPIEGEL-Videokolumne jeden Tag so unnachahmlich unterschiedlich betont [hat]. Das, was sich inzwischen Spiegel+, Welt+, FAZ+, Zeit+ nennt. "Eine kleine Gebühr bitte für zusätzliche interessante Artikel!" Hat Bild mit diesem Plus-Angeboten angefangen? Mir kommt es so vor. Dieses Bitte! - man kann als aufmerksamer Leser den Bettelton nicht überhören, der hinter diesen Plus-Angeboten steht. Und der Leser denkt sich natürlich: Eine Zeitung, die betteln muss, die muss arm dran sein."

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