Freitag, 12. November 2010

Der Ruhm, ein weiteres Mal

Für einen Essay lese ich einmal schnell nach, was es mit dem Glasperlenspiel so auf sich hat. Gelesen habe ich das Buch vor vielen, vielen Jahren. Was bleibt da im Gedächtnis. Über den Wikipedia-Artikel komme ich auf den schönen Satz: "Hesse lässt in dem Roman abschließend einige Elemente seiner Jahrzehnte zurückliegenden Begegnung mit Gusto Gräser auf dem Monte Verità anklingen." Ich habe -- ich, der ich mich in allen abseitigen Bereichen gerne herumtreibe -- noch nie etwas von Gusto Gräser gehört. Was wissen wir? "Im Alter von 15 Jahren ging Gustav Gräser vom Gymnasium ab, begann eine Lehre, gewann 1896 mit seiner Schnitzarbeit eine Goldmedaille der Weltausstellung von Budapest und studierte dann Kunst in Wien." Assoziation: Gräser wird in Wien zugelassen, Adolf Hitler, ein wenig später, nicht. Viele haben sich ja gefragt, wie die Geschichte verlaufen wäre, hätte man Hitler an der Wiener Kunstakademie zu einem mittelmäßigen Maler heranreifen lassen. Und dann -- der Ruhm, nur verstanden als ein Index der Bekanntheit. Dieser Index kann heute via Google schnell ermittelt werden. Nun denn:

"Adolf Hitler": 4.220.000
"Gustav Gräser" 942 + "Gusto Gräser" 2.080 = 3.022
"Hermann Hesse": 1.100.000

Was erstaunt an diesem Ergebnis? Doch eigentlich nur, dass es Hesse immerhin auf 1/4 der Treffer von Hitler bringt. Ein ganz anständiger Ruhm-Index für einen Schriftsteller. Nehmen wir mal -- aus für den Kenner leicht nachvollziehbaren Gründen -- noch dazu:

"Martin Walser": 165.000

Schauen wir es uns an:


Nun gut.

"Wir alle fallen. Diese Hand da fällt.
Und sieh dir andre an: es ist in allen."

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