Im Radio liest jemand, merkwürdig sachlich, Rilkes "Panther" vor. Ich erinnere mich plötzlich, dass vor längerer Zeit einmal jemand Helmut Kohl mit den Zeilen aus dem "Panther" charakterisiert hat.
"Der weiche Gang geschmeidig starker Schritte,
der sich im allerkleinsten Kreise dreht,
ist wie ein Tanz von Kraft um eine Mitte,
in der betäubt ein großer Wille steht."
Was habe ich diese Übertragung damals für genial gehalten!
Jetzt suche ich. Hat das jemand mitbekommen und im Internet festgehalten? Ich suche nicht lange. Eine ganz andere Verbindung erscheint:
"Am 29. Dezember 1926 stirbt Rilke im Sanatorium Valmont sur Territet bei Montreux und wird am 2. Januar 1927 auf dem Bergfriedhof von Raron im Wallis, westlich von Visp, beigesetzt. Die Liste derer, die ihn verehren ist lang; sie reicht von Stefan Zweig über Lou Andreas Salomé bis hin zu den ehemaligen deutschen Kanzlern Kohl und Schröder. Wer das Grab im Rhonetal, gerade im Winter besucht, wer sich den mühsamen Weg zur kleinen Kirche und zum Friedhof bahnt, die über dem verschlafenen Ort liegen, der ist überrascht, eine Gedenktafel zu finden, die an die mehrmaligen Besuche von Helmut Kohl erinnert, an einen Politiker, der sich öffentlich immer wieder zu Ernst Jünger bekannte."
Ja, da schau her! sagte ich. Was es doch für reale Verbindungen gibt, von denen ich in meiner stupenden Unwissenheit nichts ahne.
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