Freitag, 1. Juli 2011

Fälschungstypen: Evidenz-Fälschung

Für eine Typologie der Fälschungen in den Naturwissenschaften: die Evidenz-Fälschung. Charakteristik: Der Forscher sieht in den streuenden Ergebnissen seiner Versuche die statistische Linie -- die ist für sein geübtes Auge evident --, und er schreibt erfundene 'Ergebnisse' auf, die diese Linie bestätigen.

Beispiel: "Das berühmteste Vorbild aller Fälscher und Falschspieler in der Forschung kam in untadeligem Gewand daher: Der Österreicher Gregor Mendel, Augustinermönch und Begründer der modernen Genetik. Aus unzähligen Kreuzungsexperimenten mit verschie- denfarbigen Erbsen leitete er 1865 die nach ihm benannten Grundgesetze der Vererbung ab, die bis heute Gültigkeit haben.

Die spätere statistische Überprüfung der von Mendel publizierten Daten war jedoch schockierend: Die Zahlen sind so genau, dass sie gefälscht sein müssen - offenbar hatte der Gottesmann nach fast zehn Jahren das Erbsenzählen satt und warf diejenigen Hülsenfrüchte, die nicht zu seiner Theorie passten, kurzerhand auf den klösterlichen Komposthaufen." (Kekulé, SPIEGEL Online)

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Ein paar Bemerkungen noch in der Wikipedia-Diskussion über Betrug und Fälschungen in der Wissenschaft. Guter Hinweis darunter, vom User Gerbil, der andernorts sagt, er werde "seinen Klarnamen spätestens am 1. Mai 2020 hier vermerken". Klasse! Ich bin gespannt.


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