Es sind die Nebenmeldungen, die manchmal wichtig sind. Dieses zum Beispiel aus der Süddeutschen:
Der niederländische Fußballprofi Nacer Barazite vom FC Utrecht hat in seiner Heimat heftige Diskussionen ausgelöst. Der 25 Jahre alte Muslim verweigerte TV-Reporterin Hélène Hendriks vom Sender Fox nach einem Interview den Handschlag -- aus religiösen Gründen. | Dem männlichen Interviewer John de Wolf schüttelte er nach dem 4:2 am Sonntag gegen Twente Enschede dagegen die Hand. Über dieses Benehmen ist in den sozialen Medien eine Diskussion ausgebrochen. || "Für den IS rekrutieren lassen" | Für Schlagzeilen sorgte auch die Reaktion von Johan Derksen. "Wenn er sich so benimmt, muss er sich für den IS rekrutieren lassen", sagte der ehemalige Chefredakteur des Fußball-Magazins Voetbal International in einer TV-Talkshow.
Wenn Nacer nicht Fußballprofi, sondern, sagen wir: Bankangestellter wäre und keiner Kundin und keiner Kollegin und keiner Vorgesetzten die Hand geben möchte -- was dann? Muss man dann wirklich sagen, dass er zum IS gehört? Nein, muss man nicht. Das ist wirklich überzogen. Aber die Probleme, die sich in den Kleinigkeiten ergeben, reichen aus, um auf die Dauer die Probleme groß werden zu lassen. Denn selbst die, die schnell bei der Hand (!) sind mit hätte und Fahrradkette -- das Beispiel mit den Bankangestellten ist nun wahrhaftig nicht weit hergeholt.
Ach so, ja. Wenn wir den Wortsinn nur ein wenig verändern, dann ist der Glaube solcher Muslime -- es sind ja nicht alle, die Frauen nicht die Hand geben mögen -- natürlich auch eine Leitkultur. Diese Kultur leitet das praktische, alltägliche Handeln. Siehe oben.