Einleitung
Ich bin ein Römer, und ich werde nie wirklich Italienisch können! Wie tragisch. Aber natürlich -- versuchen, ja, versuchen will ich das mit dem Italischen. Die Angebote, die Mittel sind in Zeiten des Internet nahezu unerschöpflich.
Beispiel? Hier bei libroaudio.it kann man sich mp3-Dateien, italienische Texte, umsonst herunterladen. Die Übersetzung von Voltaires Candide , vorgelesen, für lau? Kann das denn sein? Nun, ich werde es ausprobieren. Vorerst interessiert mich ein kleiner Absatz:
"ATTENZIONE: se non riesci a scaricare i file o ad ascoltare al computer, prova ad utilizzare un altro browser"
--
Meine alte Idee für das Fremdsprachenlernen, die ich unabhängig von Vera Birkenbihl* hatte. Sie ist ja auch nicht sonderlich originell, wie ich finde. Man muss sich nur trauen, sich gegen die Mehrheit der Fremdsprachenlehrer, der Fachleute also, zu stellen. Da ist es also nicht schlecht, wenn jemand ein Buch darüber schreibt oder gleich eine ganze "Methode" anpreist. Nun denn, es geht mir nicht um die Gesamtmethode, sondern um einen Aspekt daraus, und es ist lange her, dass ich das gelesen habe. Der Aspekt: Man muss, gegen die Auffassung der Fremdsprachendidaktiker, den Mut haben, die fremden Sprachen in einem ersten Schritt von der eigenen Sprache her wörtlich zu nehmen. Um so auf einfache Weise fremdartige Eigenheiten zu entdecken und durchsichtig zu machen. Später gilt natürlich: Es zählt das Normale -- das Fremdartige -- in der Fremdsprache. (Birkenbihl weist darauf hin, dass diese Idee des 'zunächst wörtlich' nicht von ihr stammt. Aber den Namen des Erfinders, den sie anführt, habe ich vergessen.)
--
Das da oben also, möglichst wörtlich, aber so, dass es im Deutschen noch verständlich ist:
ACHTUNG: Wenn nicht Sie schaffen zu herunterladen die Dateien oder zu hören am Computer, versuchen Sie zu benutzen einen anderen Browser.
Natürlich sind da viele grobe, nicht ganz korrekte Hilfsmittel enthalten. a scaricare? Da a ist keine direkte entsprechung des deutschen zu. Usw.
Und nun in einem gefälligen, glatten Deutsch:
Und nun in einem gefälligen, glatten Deutsch:
ACHTUNG! Wenn es Ihnen nicht gelingt, die Dateien herunterzuladen, oder wenn Sie sie nicht am Computer hören, benutzen Sie bitte einen anderen Browser.
Eine Menge an Wortschatz und Grammatik steckt wieder mal in diesem einen Satz. Aber dazu dann beim nächsten Mal
-------
* Woher hatte ich nur, dass Vera F. Birkenbihl Schweizerin ist? Weil der Name für mich schweizerisch klingt? Ich weiß es nicht mehr. Jedenfalls sagt die Wikipedia: "Vera Felicitas Birkenbihl (* 26. April 1946 in München; † 3. Dezember 2011 in Osterholz-Scharmbeck) war eine deutsche Managementtrainerin und Sachbuchautorin. Sie galt als einzige bekannte Frau unter den Motivationstrainern. ... Die Tochter des Personaltrainers und Unternehmensberaters Michael Birkenbihl entwickelte seit 1969 Lerntechniken. 1970 hielt sie erste Vorträge und Seminare in den USA und war seit ihrer Rückkehr nach Europa 1972 als freie Trainerin und Autorin tätig. Sie lebte zuletzt in Osterholz-Scharmbeck. Bei Birkenbihl wurde das Asperger-Syndrom diagnostiziert. Sie starb im Alter von 65 Jahren an einer Lungenembolie." Ihre "Methode" ist offenbar lebendig wie eh und je. Also -- seit sie von Birkenbihl erfunden wurde, meine ich.