Ich lese, man sollte es nicht glauben, über gleich zwei Trump-Erklärer, wenn schon nicht Trump-Versteher! Beide Male im SPIEGEL, auf Papier. Und suche anschließend im Internet.
"Für Trump-Unterstützer wie mich ist es so: Wir hassen keine Mexikaner und auch keine Muslime. Ich bin auch überhaupt nicht generell gegen Einwanderung. Aber ich denke, es gibt diese Terrorgefahr, und es ist legitim zu diskutieren, wie viele und welche Einwanderer in die USA kommen sollten. | Trump hat aus meiner Sicht einige tiefgehende Fragen zu Ethik und politischer Theorie aufgebracht, über die man lange Zeit nicht mehr nachgedacht hat. Zum Beispiel: Wer hat das Recht, in den Vereinigten Staaten oder einem anderen Land zu leben? Überraschend viele Leute glauben, jeder Mensch habe das Recht überall zu leben. Aber das käme im Zweifel einer Invasion gleich, wobei ich Invasion und Einwanderung nicht gleichsetzen möchte." (spiegel.de)
Daniel Bonevac ist Philosophieprofessor an der University of Texas. Er outete sich bereits vor der US-Wahl als Trump-Anhänger. In einem längeren Beitrag für die "Washington Post" warb er um Stimmen für ihn. Nach dem Amtsantritt zeigt sich Bonevac von Trump zunehmend begeistert - wohl wissend, dass er damit unter US-Wissenschaftlern, noch dazu im Fachbereich Philosophie, eine Ausnahme darstellt. (Ebd.)
Klingt das nicht wie ein Text zur Lage in Deutschland?
"Und tatsächlich, hätte man Vance' Buch im Sommer vor der Wahl gelesen, man hätte Angst bekommen können vor diesem Amerika und diesen Amerikanern im Herzen des Landes. Obwohl der Name Trump kein Mal fällt, lassen sich die 300 Seiten kaum lesen, ohne eine Figur wie Trump am Ende für unausweichlich zu halten. | Vance berichtet vom weißen Prekariat, von einer Bevölkerungsschicht, der es spätestens seit der Jahrtausendwende immer schlechter geht und die in den vergangenen Jahren in rasanter Geschwindigkeit aus dem öffentlichen Blickfeld geraten ist und sich vom gesellschaftlichen Kollektiv verabschiedet hat. Mehr oder minder unter sich leben sie abgeschieden in den Bergen der Appalachen und in den verfallenen Mittel- und Kleinstädten des ehemals industriellen Mittleren Westens." (spiegel.de)
JD Vance (born 1984) is an American author and venture capitalist known for his memoir Hillbilly Elegy. The book is about the Appalachian values of his upbringing and their relation to the social problems of his hometown. The book was on the New York Times best-sellers list in 2016 and 2017. It attracted significant attention during the 2016 election from national media as a window into the white middle class. Vance attracted criticism from some Kentuckians who said he was 'not a hillbilly', while others supported him. | In December 2016 he indicated that he plans to move to Ohio to start a nonprofit and potentially run for office and work on drug addiction. (en.wikipedia.org)
Und dann kommt die 1-Mio-$-Frage: Wer ist schuld an der Lage dieser Menschen, das Establishment in Washington, das sie vergessen hat, oder die Leute selbst, die faul und ohne Antrieb sind?
"Als hart arbeitend, sagt Vance, würden sich all seine Familienmitglieder bezeichnen. Das sei ihr Selbstbild, obwohl eigentlich die wenigsten einen Job haben. In Middletown arbeiten 30 Prozent der jungen Männer weniger als 20 Stunden pro Woche, und doch, sagt Vance, würde man keinen einzigen finden, dem seine Faulheit bewusst wäre. Er erzählt von einem Bekannten, der ihm mitgeteilt habe, er habe es satt, morgens so früh aufzustehen, er habe seinen Job gekündigt. Später schrieb derselbe Bekannte auf Facebook, er habe seinen Job verloren, und machte dafür die „Obama Economy“ verantwortlich." (spiegel.de)
JD Vance (born 1984) is an American author and venture capitalist known for his memoir Hillbilly Elegy. The book is about the Appalachian values of his upbringing and their relation to the social problems of his hometown. The book was on the New York Times best-sellers list in 2016 and 2017. It attracted significant attention during the 2016 election from national media as a window into the white middle class. Vance attracted criticism from some Kentuckians who said he was 'not a hillbilly', while others supported him. | In December 2016 he indicated that he plans to move to Ohio to start a nonprofit and potentially run for office and work on drug addiction. (en.wikipedia.org)
Und dann kommt die 1-Mio-$-Frage: Wer ist schuld an der Lage dieser Menschen, das Establishment in Washington, das sie vergessen hat, oder die Leute selbst, die faul und ohne Antrieb sind?
"Als hart arbeitend, sagt Vance, würden sich all seine Familienmitglieder bezeichnen. Das sei ihr Selbstbild, obwohl eigentlich die wenigsten einen Job haben. In Middletown arbeiten 30 Prozent der jungen Männer weniger als 20 Stunden pro Woche, und doch, sagt Vance, würde man keinen einzigen finden, dem seine Faulheit bewusst wäre. Er erzählt von einem Bekannten, der ihm mitgeteilt habe, er habe es satt, morgens so früh aufzustehen, er habe seinen Job gekündigt. Später schrieb derselbe Bekannte auf Facebook, er habe seinen Job verloren, und machte dafür die „Obama Economy“ verantwortlich." (spiegel.de)