Na endlich mal! Ein Test, ob der Hype um die sagenhaft teuren alten Geigen gerechtfertigt ist. Das Mittel ist einfach und wohlbekannt: ein Doppelblindtest.
Klangforscherin Fritz wollte diesmal wissen, ob das Urteil über Stradivaris im Konzertsaal anders ausfällt. Denn viele Violinisten seien überzeugt, dass Stradivaris in der Konzerthalle einen besseren Klang erzeugen als moderne Geigen, auch wenn sie direkt am Ohr leiser klingen, schreiben die Wissenschaftler. | Sie luden ein fachkundiges Publikum - Geigenbauer und -spieler, Musiker, Musikkritiker, Komponisten und Akustiker - in eine Konzerthalle in Paris ein, die für ihren guten Klang bekannt ist. Renommierte Solo-Violinisten spielten den 55 Zuhörern mit verbundenen Augen nacheinander jeweils auf einer neuen Geige und einer Stradivari. Für das Publikum war der Blick auf das Instrument durch einen Schirm verdeckt. (spiegel.de)
Und siehe da:
Das Ergebnis: Violinisten wie Publikum irrten so häufig bei der Einschätzung, ob es sich um ein neues oder ein altes Instrument handelt, dass die Trefferquote letztlich der Zufallsverteilung entsprach. Außerdem bescheinigten sie den neueren Geigen überwiegend eine bessere Klangausbreitung und größere Lautstärke. Am ehesten neigten noch die Violinisten, die selbst ein altes Instrument spielen, zu den Stradivaris. Für die Beurteilung war es dabei unerheblich, ob die Geiger solo oder mit Orchester spielten.
Jetzt machen wir das Ganze auch noch mit den billigen und teuren Bildern von Künstlern, mit Rot- und mit Weißweinen. Und dann kommen wir auch noch auf andere Dinge, denen die traditionellen Irrationalitäten ausgetrieben werden müssen.