"Die St. Paul's Girls' School, eine britische Privatschule, erlaubt ihren Schülerinnen jetzt, Jungenkleidung zu tragen und sich mit Jungennamen ansprechen zu lassen. Die Schulleiterin begründet dies laut „FAZ“ damit, dass wir uns „auf einen Punkt zubewegen, an dem das Geschlecht eine Frage der Wahl ist“. Das ist in Zeiten, in denen noch immer viele Menschen glauben, Geschlecht habe etwas mit Biologie zu tun, eine erfreuliche Haltung."
SO GESEHEN. Endlich Wahlfreiheit. Warum wir uns unser Geschlecht nicht vorschreiben lassen sollten von Clara Neukirch. SPIEGEL 21 / 2017.
Sagen wir mal so: Wenn die Mädels das lustig finden, dann -- nur zu. Nur als irgendwie fortschrittlich und verbunden mit einem 'endlich' sollte man solchen Klimbim nicht verkaufen. Wer mag, kann männlich / weiblich gerne mit den Mondphasen wechseln lassen und sein Geschlecht esoterisch verorten. Er sollte das nur möglichst in einem abgeschlossenen Terrain tun und anderen -- auch den SPIEGEL-Lesern -- damit nicht auf die Nerven gehen. Sonst könnte es sein, dass es demnächst eine Menge ehemaliger SPIEGEL-Abonnenten gibt.
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Ja, aber -- doch nur triefende Ironie? Von wegen: der Ralf? Ach -- so! Der Schlawiner aber auch!
"Bei meiner letzten Kandidatur musste ich einer lieben Kollegin den Vortritt lassen, weil sonst das Minderheitenquorum nicht erfüllt gewesen wäre. Aber das kann nur ein Anfang sein. Wenn ich mein Geschlecht frei wählen könnte, dürfte ich die Damentoiletten im Fußballstadion benutzen, was eine große Erleichterung wäre. Außerdem würde meine Lebenserwartung steigen. Und ich wüsste endlich, warum ich nach 15 Jahren Arbeit für mein Magazin immer noch nicht Chefredakteur bin: die gläserne Decke, Sie wissen schon. Mit meinem Namen bin ich ohnehin unzufrieden. Ich finde Clara schöner als Ralf. Nur Minirock würde ich nicht tragen, auch wenn ich es dürfte. Ich habe einfach nicht die Beine dafür."