Wer hätte das gedacht? Eine Diskussion bei den ZEIT-Kommentaren bringt mich dazu, das Argumentationsthorie-Buch, das ich seit zwei Jahren vor mir herschiebe, neu zu beginnen und zu einem Ende zu bringen.
Hintergrund:
- Ich habe mich längere Zeit in verschiedenen Foren herumgetrieben, um eine Art Selbsterfahrungskurs zu machen.
- Ziel dieses Selbsterfahrungstrips war es auch, heute gängige Argumentationsmuster 'am eigenen Leibe' zu erfahren. Heißt: Ich wollte wissen, wie ich reagiere, wenn Angriffe auf mich zu kommen. Auch solche Angriffe haben mich interessiert, die ich aus einer gewissen akademischen Hochmütigkeit -- auch tatsächlich mit Blick auf Rechtschreib- und Grammatikfehler im Text -- zunächst nicht ernst nehme.
- Es ging mir auch darum, festzustellen, wie das ist, wenn man anonym unterwegs ist und nicht mit dem bürgerlichen Namen für das einstehen muss, was man so sagt. Wie ist das bei den anderen, wie bei mir selbst?
Fragen in der Summe:
- Wie geht es in der heutigen Foren-Kultur argumentativ ganz allgemein so zu?
- Wie kann man das Argumentieren, für das Dank Internet reichlich Material vorhanden ist, besser als in einer 'syllogistischen Theorie' fassen? (Was eine syllogistische Theorie ist, werde ich dann schon erklären.)
Begonnen hat die Sache, die mich jetzt zu dem Buch hinführt, hier:
Krieg in Syrien. Sie können nur noch auf das Sterben warten. Ostghuta ist der nächste Schritt im Vernichtungs- und Vertreibungskrieg des syrischen Assad-Regimes und seiner Waffenbrüder. Wie in Aleppo wird niemand das Töten stoppen. Ein Kommentar von Carsten Luther. (zeit.de)
Meine erste Anmerkung, direkt dazu, war:
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Krieg in Syrien. Sie können nur noch auf das Sterben warten. Ostghuta ist der nächste Schritt im Vernichtungs- und Vertreibungskrieg des syrischen Assad-Regimes und seiner Waffenbrüder. Wie in Aleppo wird niemand das Töten stoppen. Ein Kommentar von Carsten Luther. (zeit.de)
Meine erste Anmerkung, direkt dazu, war:
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Solange es politisch nicht durchsetzbar ist, dass Staaten nach 1 Jahr Bürgerkrieg unter UN-Kuratel gestellt werden und die UNO auch eine eigene, wirklich schlagkräftige Armee hat, die Widerstand zwecklos macht, solange ist jede Diskussion über Schuld und Alternativen vollkommen sinnlos.
Es ist wie im 30jährigen Krieg: Schluss ist erst, wenn alle Seiten hinreichend ausgeblutet sind. Und um menschliches Leid und den Tod hat sich im Verlauf der Geschichte noch kein Mächtiger je gekümmert.
Bis dahin gilt auch: In 9 von 10 Fällen ist ein grausamer Diktator viel weniger schlimm als der Krieg und der Bürgerkrieg.
-- Fortsetzung --