Wieder ein Kommentar von mir, diesmal zu einem ZEIT-Interview (Tilman Steffen) mit dem Politologen Jürgen W. Falter.
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"Die CDU hat es sichtlich versäumt, konsequent Nachwuchs zu fördern. Da hat die Partei und damit auch Angela Merkel strategisch versagt. Andererseits: Junge Leute in einer überalterten Partei durchzusetzen, ist auch nicht einfach." (Falter)
Was wenig bedacht wird, auch von den Politologen offenbar nicht: Politiker brauchen, neben einem halbwegs intakten Verstand, ein paar Eigenschaften, die die wenigsten Menschen in ausreichendem Maße haben. Sie müssen Beschimpfungen und Anfeindungen wegstecken, mit Menschen, die immer alles besser wissen, auch wenn sie keine Ahnung haben, immer noch freundlich umgehen. Nach all dem Ruhe und Selbstsicherheit ausstrahlen.
Herr Falter tut so -- wie viele hier im Forum auch --, als sei der Job des Politikers der ersten Reihe halt so was Ähnliches wie ein großer Posten in der Wirtschaft. Gutes BWL-Studium oder Vergleichbares Studium. Erfahrung sammeln. An die Spitze des Unternehmens wandern.
So geht es aber in der großen Politik eben nicht! Insofern ist die schöne Empfehlung / Kritik mit der Nachwuchsförderung ungefähr so, als ob man dem 1. FC Nürnberg sagt, er müsse viel mehr für seine Nachwuchsförderung tun. Ein Satz, der immer passt. Woher der Club / die CDU aber ihren Messi oder Ronaldo als "Ausgangsmaterial" bekommen soll, ist damit noch nicht gesagt.