Wenn es sie bald nicht mehr gibt, die Zeitungen, was erforschen dann die Institute, die bisher die Zeitungen erforscht haben?
Und wer arbeitet das Persönliche in der Wissenschaft auf?
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"Wie war damals Ihr Verhältnis zu Winfried B. Lerg?
Er war persönlich wirklich schwierig. Vielleicht nur ein Beispiel. Ich sollte eine Seminararbeit schreiben über die Entstehung des Films. Ich wollte das eigentlich über ein Wochenende machen, kam aber durch einen Zufall nicht an meine Bücher. Mir war das furchtbar peinlich. Ich bin gleich Montag zu Lerg. Er saß da, streichelte seinen Boxer und sagte, tja, so ist das eben. Ich habe die Arbeit nachgeschrieben. 45 Seiten. Er hat mir am Ende des Semesters trotzdem keinen Schein gegeben. Als Hiwi habe ich die Arbeit später im Archiv gefunden. Durchgestrichen. Zu spät eingereicht, Punkt. Das hat mich sehr getroffen. Meine Kollegen haben mir gesagt, Lerg promoviere doch gerade und ich müsse ihn mit Herr Doktor anreden. In der nächsten Sprechstunde habe ich das gemacht. Er streichelte wieder seinen Boxer, gab mir einen eisigen Blick und sagte, Herr Professor Prakke und er seien der Ansicht, wenn ich kein Geld habe für ein Studium, dann solle ich es lassen. Er war am Vormittag durch die Doktorprüfung gefallen. Ich konnte das nicht wissen, weil ich von außen kam. Wir sind Opfer eines Missverständnisses geworden.
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Wissenschaft hat eine Kritikfunktion. Veröffentlicht am 21. April 2020. Kurz vor seinem 80. Geburtstag ist Klaus Merten gestorben. Aus diesem Anlass veröffentlicht BLexKom ein Interview, dass Maria Löblich und Michael Meyen am 8. März 2006 in Münster geführt haben.
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"Geboren am 31. Juli 1940 in Potsdam. 1959 Abitur in Duisburg. Studium an der TH Aachen (Elektrotechnik und Mathematik). 1963 Fachwechsel: Publizistik, Soziologie und Geschichte in Münster. 1967 Studentische Hilfskraft im Forschungsprojekt des Instituts für Publizistik über „Verbreitungsmuster des Gerüchts. Eine experimentelle Untersuchung zur Mundpublizistik“. 1971 Diplomprüfung in Soziologie. Titel der Diplomarbeit: Informationsüberlastung in politischen Systemen und Selektion durch Aufmerksamkeit. 1972 Verwaltung einer Assistentenstelle an der Fakultät für Soziologie in Bielefeld. 1975 Promotion bei Niklas Luhmann. Titel der Dissertation: Kommunikation. Eine Begriffs- und Prozessanalyse zu einem sozialwissenschaftlichen Grundbegriff (Merten 1977). Top Award der ICA. 1976/77 Lehrstuhlvertretung am Institut für Publizistik in Mainz, 1977 bis 1979 am Institut für Soziologie in Gießen. 1979 Professor für empirische Sozialforschung in Gießen, Direktor des Instituts für Soziologie von 1980 bis 1984. 1984 Professor für Publizistik- und Kommunikationswissenschaft mit besonderer Berücksichtigung der angewandten Kommunikations- und Medienforschung in Münster. 1989 Gründung von COMDAT Medienforschung. Erster Preis der Thyssenstiftung für die Studie „Meinungsführer in der Mediengesellschaft“ (1990). 1990 Gastprofessur am Afrikanischen Zentrum für Journalistik der Universität Tunis. Mitbegründer des Fernstudieninstituts in Heidelberg (PR+plus). 2005 Emeritierung. Gestorben am 20. Februar 2020."
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