Enzensberger, der alte liebe Schwan, der manchmal wie ein lachender, mit dem Tod ausgesöhnter Gockel daherkommt -- ein sympathischer Gockel, oder? --, also Enzensberger soll ja gesagt haben, es gebe heutzutage mehr Lyrik-Autoren als Lyrik-Leser. Mag ja sein. Auch wenn ich das nicht glauben mag. Wer Gedichte schreibt, liest auch auch ab und zu mal ein Gedicht. Da bin ich mir ganz sicher. Aber trotzdem sollte man laut fordern: Alle Menschen mögen doch bitte immer wieder einmal ein Gedicht lesen. Oder eine Verbindung zu Gedichten herstellen. Hier zum Beispiel...
Ja, und Dichten ist ja auch schwer. das hier -- zusammen mit dem lauten Lachen von damaks, als ich es gelesen habe -- in meinem Gedächtnis aufbewahrt. Und gottseidank ist es, von einigem Kontext umgeben, auch im Internet zu finden:
Auch nach den Namen aller anderen mit Spott bekränzten Dichter muß der "FAZ"-Leser stochern wie mit der Zahnbürste im Marmeladenglas. Nach einer Lioba Happel zum Beispiel, bei deren Vortrag
Die Tagesschau meldet's um neun
Bedrohlich knurrn die Wipfel
Es wird ein arger Regen sein
In Bonn gibt's einen Gipfel.
sich Enzensberger noch milde zeigt und urteilt, daß es, "abgesehen von der Metaphorik, vom Reim und von der Sendezeit, hier wenig zu beanstanden" gebe.
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