Fund. Die frühen Täter und ihr Umfeld:
Dem zeitweiligen Lehrer des Kindermörders Jürgen Bartsch wird vorgeworfen, homosexuelle Handlungen mit Bartsch, makabre nächtliche Geländespiele in Ferienlagern. grausame Methoden bei der Erziehung seiner "Hortbuben" (Salesianer-Deutsch) sowie vor seinen Zöglingen Lesungen aus einem Buch über Gilles de Rais, einen 140fachen Kindertöter aus dem 15. Jahrhundert, vorgenommen zu haben.
Ober die Rebenhügel der Rheingauberge hinweg, in Wiesbaden, bemüht sich seit dem Ende des Düsseldorfer Bartsch-Prozesses. wo diese Anschuldigungen massiert aufkamen, Staatsanwalt Winfried Lorei um eine Neuauflage von bisher ergebnislosen, aber nie eingestellten Ermittlungen gegen Pater Pütz wegen "Unzucht mit Abhängigen". Und Pater Karl Oerder, vorgesetzter Provinzial der norddeutschen Ordensprovinz der Salesianer, beschloß, den Mitbruder "bis zur Klärung der Vorwürfe von allen Aufgaben ... die das Erziehungs- und Schulwesen innerhalb und außerhalb des Heimes betreffen". zu beurlauben.
Im frommen Salesianerheim indes, wo noch letztes Jahr 175 Schüler-laut Heimchronik -- den Monat Mai "der Gottesmutter gebührend widmeten", weiß man den forschen Klassenlehrer (alle Fächer außer Biologie und Turnen) sowie Leiter des Heimchores noch zu schätzen. "Bei Pater Pütz", sagen alle Zöglinge laut Direktor Leo Hillebrand. "lernen wir das Lernen." (SPIEGEL 17.05.1971. Online)
Und wer mag, der kann weitergehen, zu Bischof Krenn.
Auf dem Weg durch den Kreuzgang kamen Exzellenz die Tränen. Erst war es ein Bächlein. Dann, kurz vor der Sakristei, brach es sturzbachartig aus ihm hervor. "Ich weiß alles", stammelte er schluchzend. Als wäre die schreckliche Erkenntnis ganz unerwartet über ihn gekommen wie die elfte biblische Plage. / Dabei ist es gar kein Geheimnis, dass Bischof Kurt Krenn alles über die Hosentürlgeschichten im St. Pöltener Priesterseminar wusste. Schon Ende des letzten Jahres war ihm ja berichtet worden, dass es dort zuging wie in Gomorra vor dem Schwefelregen. / Krenn wusste von den Kinderpornos auf Seminarcomputern. Er kannte auch das Foto, auf dem sein Rechtsberater, Subregens Wolfgang Rothe, mit einem Eleven den Zungenkuss übte, und das Foto, auf dem Seminarleiter Regens Ulrich Küchl einem Schüler herzhaft nach dem dort so genannten Zebedäus greift. (SPIEGEL 2004. Online)