Mein Eintrag im Forum der ZEIT:
Ich überlege, nachdem ich zusätzlich die Kommentare der Zeitungen zur "AfD heute" gelesen habe, das Folgende: Warum wird in der Berichterstattung und in den Kommentaren so wenig auf folgendes -- mögliche -- Szenario eingegangen: 53 % der Deutschen sehen, ohne vorschnelle Panik, aber mit einer gewissen Sorge, dass der politische Islam in Deutschland (gibt es 'den Islam' eigentlich als nennenswerte Größe unpolitisch?) in mittlerer Zukunft zu Problemen und Spannungen führen kann, die heute noch nicht direkt zu sehen sind. Diese 53% sehen auch, dass es in der Vergangenheit immer wieder zu blutigen Auseinandersetzungen um Glaubensfragen gekommen ist und halten solche Auseinandersetzungen -- nun ja, auch in unserer Zeit für möglich. Und von den 53 % wählen dann 18 % der Gesamtheit, obwohl die meisten der 18% die AfD nicht für voll nehmen, mangels Alternative und als Hinweis in der Sache 2017 die AfD. -- Eigentlich ist es nicht so schwer, in die -- natürlich nie monolithisch-einheitliche -- "Volksseele" hineinzuschauen; aber man muss es als Journalist natürlich zulassen, das mit dem ruhigen Hineinschauen und dem Entsprechend-Kommentieren.
Hier war Schluss, bei 1500 Zeichen. Zuviel geschrieben. Nicht dazugeschrieben habe ich also das:
P. S. Liebe interne ZEIT-Forum-Kontrollleser! Sie schreiben da unter einen Artikel, den ich für recht differenziert gehalten habe: "Bitte verzichten Sie auf pauschalisierende Äußerungen und kommentieren Sie den Inhalt des Artikels." Das mit den 'pauschalisierenden Äußerungen' wird oft selbst zur Pauschalisierung. Ich glaube, bei den meisten ZEIT-Lesern darf man stillschweigend folgenden Vorspann annehmen: "Ohne gewisse Verallgemeinerungen kann man nicht denken und nicht reden oder schreiben. Wir wissen aber, dass es den Deutschen / die Deutschen nicht gibt. Genauso wenig wie den US-Amerikaner. Das bedenken wir, wenn wir sagen, dass die US-Amerikaner Waffennarren sind, usw.