Was hat man davon, wenn Leute das, was man selbst denkt, schon gesagt und gut gesagt haben, wenn der Inhalt des Gesagten aber zutiefst deprimierend ist? Man hat nichts davon.
Dschavad Salehi-Isfahani, Wirtschaftswissenschaftler an der Universität Virginia, sagt eine "programmierte Enttäuschung" der revoltierenden Jugend voraus. "Die Protestler glauben, dass die jetzt erkämpfte Meinungsfreiheit ihre Chancen am Arbeitsmarkt verbessern wird", so Salehi-Isfahani. Doch das sei ein Trugschluss. "Ich habe größte Sorge, dass die jungen Araber sich von der Demokratie abwenden, sobald sie merken, dass man freie Wahlen nicht essen kann."
Mögliche Folge: Populisten oder religiöse Fanatiker könnten enormen Zulauf bekommen. Besonders hoch ist die Wahrscheinlichkeit dafür im Jemen: "Für den Jemen kommt jede Hilfe zu spät. Der Staat ist dabei, zu zerfallen", sagt Assaad. Schuld daran sei vor allem die auswegslose wirtschaftliche Lage des Landes. Denn der Jemen stehe vor einem Zwillingsproblem, so Assaad: Einerseits keine Rohstoffe, kaum Wasser und kaum Ackerland, andererseits eine extrem schlecht ausgebildete Bevölkerung. "Ziemlich hoffnungslos", lautet Assaads Fazit.
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