Einer der möglichen Reflexe in Sachen Immigrationsversuche von Afrikanern geht so: Da seien die alten europäischen Fehler aus Kolonialzeiten dran Schuld, usw.
Die Frage ist erst einmal: Was hilft uns dieser Befund, selbst wenn er richtig ist? Zusätzliche Entwicklungshilfe zahlen? Heißt: Geld in ein Fass ohne Boden werfen. Die korrupten Mächtigen werden reicher, der Rest der Bevölkerung bleibt arm.
Mehr Leute aufnehmen? Wie viele? Ganz Schwarzafrika? Ernsthaft? Und wenn nicht alle, wie viele dann? Und was ist mit denen, die es nicht schaffen, weil sie zu schwach sind? Und können wir, mit den beruflichen Fähigkeiten und kulturellen Voraussetzungen, die die Einwanderer mitbringen, die Eingewanderten wirklich integrieren. In welchem Sinn?
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Ich habe sogar einen Lösungsvorschlag, der mir seit längerem im Kopf herumgeht: Geografische Teile in den afrikanischen Ländern durch die UNO ausgrenzen lassen, diese Teile unterstützen, dort eine einfache, durch funktionierende Infrastruktur aufbauen. Aus diesen Gebieten heraus Neugründungen möglich machen durch, die gelernt haben, wie es geht. Die Idee der altgriechischen Apoikien, Pflanzstädte, als Vorbild. Die wichtigen Sekundärtugenden ausbilden.
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Ach ja, wie steht es denn miit den berüchtigten "Sekundärtugenden"?
Berühmt ist eine Äußerung Oskar Lafontaines, der auf eine Sekundärtugenden lobende Äußerung Helmut Schmidts in einem Interview mit dem Stern vom 15. Juli 1982 sagte: „Helmut Schmidt spricht weiter von Pflichtgefühl, Berechenbarkeit, Machbarkeit, Standhaftigkeit. [...] Das sind Sekundärtugenden. Ganz präzis gesagt: Damit kann man auch ein KZ betreiben.“
Ja, da hat der Oskar natürlich wieder mal recht. Nur, es gilt eben auch: Ohne diese Sekundärtugenden kann man keine Molkerei oder sonstwas Komplizierteres betreiben. Vom Aufbau halbwegs demokratischer Strukturen mal ganz abgesehen.
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