Die Frage, was das menschliche Leben ausmacht, entspricht der Frage, welches Bewusstsein vom Leben ein Mensch entwickelt. Dazu eine Meldung:
"In einer US-Klinik wären einer noch lebenden Frau beinahe Organe entnommen worden. Erst im Operationssaal erwachte sie – zum Schock der Ärzte. Experten zeigen nun nach ihrer Untersuchung eine unfassbare Häufung von Behandlungsfehlern auf.
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Die Betroffene selbst, eine Mutter von drei Kindern, sei hingegen nie verärgert über den Vorfall gewesen. Weder sie noch ihre Verwandten hatten das Krankenhaus verklagt. Die 41-Jährige litt offenbar unter schweren Depressionen. „Es machte keinen Unterschied für sie“, sagte ihre Mutter gegenüber der Zeitung. 16 Monaten nach dem Vorfall beging die Frau Selbstmord." (Focus Online)
Die Frage, ob das Leben lebenswert ist, hängt von der Festlegung des Normalzustandes ab. Die Mehrheit der Menschen legt fest, dass die Depression eine Krankheit ist, und die Mehrheit stellt also fest, dass es gut sei zu leben. Das ist aber immer eine Setzung. Es gibt auch die entgegengesetzte Setzung. Die aber in der Regel weggesperrt wird.
"Der Philosoph Friedrich Nietzsche erzählt die alte Sage, dass König Midas lange Zeit im Wald nach dem weisen Silen gejagt habe. Als er ihn endlich gefangen hatte, fragt Midas, was für den Menschen das Allerbeste sei: „Starr und unbeweglich schweigt der Dämon; bis er, durch den König gezwungen, endlich unter gellem Lachen in diese Worte ausbricht: ‚Elendes Eintagsgeschlecht, des Zufalls Kinder und der Mühsal, was zwingst du mich dir zu sagen, was nicht zu hören für dich das Ersprießlichste ist? Das Allerbeste ist für dich gänzlich unerreichbar: nicht geboren zu sein, nicht zu sein, nichts zu sein. Das Zweitbeste aber ist für dich - bald zu sterben.‘“" (Dank an die Wikipedia-Autoren!)
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