Samstag, 6. Juli 2013

Muslimschwestern

Die Ereignisse in Ägypten. Ich informiere mich ein wenig, über die Wikipedia.

Im Jahr 2008 verabschiedete das Parlament in Ägypten ein Gesetz, welches die Beschneidung von Mädchen und die Hochzeit unter 18 Jahren verbot. Dies stieß auf scharfe Kritik der damals offiziell verbotenen Muslimbrüderschaft, welche das Verbot als Widerspruch zum Islam sehen.

Ich komme, wieder einmal, zu dem Ergebnis, dass wir in der Diskussion mit Muslimen viel, viel mehr Grundlagendiskussionen brauchen, in denen es keine Ausflüchte generell-kulturrelativistischer Art mehr gibt. Spezifisch kulturrelativische Argumente aber schon. Also dieses Beispiel: Was ist, unter der Vorgabe alter religiöser Traditionen, zulässig und was nicht?
  • Heirat unter 18 (das katholische Kirchenrecht sieht das ja auch ein wenig wie der Islam)
  • fremdbestimmte Heirat im Umfang X bis Y (Eltern und Verwandte handeln aus, wer der / die Richtige ist; Heirat mit Andersgläubigen kann von der Familie generell verboten werden; usw.)
  • mehr als 1 Frau für den Mann, aber natürlich nicht mehr als 1 Mann für die Frau
  • die Beschneidung von Jungen (diese Diskussion hatten wir in Deutschlang ja gerade)
  • die Beschneidung von Mädchen (das gleiche Wort, aber eine ganz unterschiedliche "Sache")
Und immer auch einmal wieder, hier schon oft angeführt, die eine und echte Grundlagenfrage:
  • In welchem Umfang muss auf die Gleichheit der Möglichkeiten zwischen den Religionen gepocht werden? Und wenn nicht, warum nicht? -- These: Wenn Moscheen in Deutschland und den USA gebaut werden dürfen, dann müssen Christen (auch US-Evangelikale?) in der Türkei und in Ägypten und in anderen muslimischen Ländern christliche Kirchen bauen dürfen. -- Oder muss man da wiederum sagen: 'Nun komm. Wir sind halt, nach langen und oft genug blutigen Religionskämpfen, ein wenig weiter. Wir können doch nicht ins Schema Gleiches mit Gleichem vergelten zurückfallen. Wir sind doch fortgeschrittener!