Freitag, 4. Oktober 2013

Der Apfel fällt

Haben Sie heute etwa schon einen Apfel gegessen? Oder den Apfel gar angebissen liegengelassen? Das dürfen Sie nicht! Apple hat das weltweite Recht auf alle Äpfel!

Oder halte -- vielleicht doch nicht! In Bonn ist eine Asterixine aufgestanden und hat sich den Römern* von Apple tapfer zum Kampf gestellt. Und hat obsiegt! Man stelle sich das mal vor! Hängt der Apple-Apfel etwa an einem absteigenden Ast, nicht nur börslich gesehen?!

Christin Römer ist in diese Rolle geraten, als sie es wagte, vor rund zwei Jahren das Logo für ihr Bonner Café „Apfelkind“ beim Deutschen Patent- und Markenamt schützen zu lassen. Es zeigt in einer raffinierten Zusammensetzung einen Apfel und einen Kinderkopf. Nicht einmal angebissen war er. Da selbst Café-Betreiberinnen das Marketinginstrument des Merchandising nicht mehr fremd ist, wollte sie das Logo auf Kaffeetassen und Lätzchen drucken lassen und in ihrem kleinen Laden verkaufen. || Computergigant wehrte sich gegen Café-Betreiberin || Leider bekam der amerikanische Computergigant davon Wind -- wieso das geschah, ist nicht überliefert. Und in Zeiten, wo der Apfel nicht mehr wie seit Jahrtausenden mit Adam und Eva, sondern nur noch mit Computern in Verbindung gebracht wird, reifte die Überzeugung im Konzern, dagegen vorgehen zu müssen. Das tat Apple denn auch -- und wie immer mit großer Verve. Mit großem anwaltlichen Engagement legte er beim zuständigen Markenamt Protest gegen die in seinen Augen widerrechtliche Vereinnahmung der runden Frucht ein. Der Fall erhitzte die Gemüter, nicht nur in Bonn war die Betroffenheit über das vehemente Auftreten groß. Bis zu diesem Donnerstag, als das Deutsche Patent- und Markenamt nüchtern verkündete, dass der Widerspruch sang- und klanglos zurückgenommen wurde. Wieso eigentlich, weiß schon wieder niemand. (faz.net)

|* Nun ja, ok. Von den Namen her geht es durcheinander, zugegeben. Die Frau heißt Christin Römer. Aber anyway.