Dienstag, 1. Mai 2018

Kein Ausnahmezustand

Ein später ZEIT-Kommentar vor dem -- nein, zu Beginn des 1. Mai:

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"Ganz zum Schluss:

"Es gilt also, gegen den Zeitgeist darzulegen, dass der Zuzug der Flüchtlinge, der ohnehin auf eine Zahl von rund 190.000 im Jahr 2017 heruntergegangen ist, anders als in den endlosen Szenarien der politischen und intellektuellen Rechten unser Land nicht in einen Ausnahmezustand versetzt. Dass unsere Kultur nicht bedroht ist. Es geht darum, den Angriff auf die Vernunft abzuwehren, der sich in den Verschwörungs- und Bedrohungsszenarien rechter Meinungsmacher abbildet. Es ginge also um nichts weniger als eine gesellschaftliche Klimaveränderung."

Das ist reichlich kompliziert formuliert. Und "gesellschaftliche Klimaveränderungen" haben immer was Geheimnisvolles. Wie ist es gekommen, dass vor und nach 1970 vieles, was als selbstverständlich halt, auf einmal nicht mehr selbstverständlich war?

Hier im konkreten Fall: Solange keine sehr, sehr konkreten Szenarien vorgelegt werden, a) was die Einwanderung insgesamt kostet und b) welche Probleme sie mit sich bringt und wie c) eine deutsche Gesellschaft 2050 aussehen könnte, geht es um "Identität". Das sind die weitsichtig ausgerichteten Fragen, und die linksliberale Schickeria der Gegenwart befindet, dass man so nicht fragen darf. Die "rechte" Gegenseite befindet aber, dass man so fragen muss.