Wieder ein Kommentar bei der ZEIT.
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"In China ist der Kunde gläsern. 800 Millionen Kunden, Nutzerprofile, Gesichtserkennung: Alibaba überwacht den Alltag der Chinesen. Wie genau, zeigt ein Besuch im Supermarkt der Zukunft. Von Felix Lee, Peking"
Das Folgende sage ich in solchen Zusammenhängen immer, und ich habe es auch hier im Kommentarbereich, wenn ich mich recht erinnere, schon zweimal gesagt. Also – das mit dem gläsernen Menschen / Kunden bleibt so lange eine völlige Schimäre, als man nicht sagt, was daraus folgt. Für viele Leute steht im Hintergrund offenbar: „Da gibt es jemanden, der mich persönlich, mich, Franz Meyer, überwacht und alles über mich weiß!“ Das ist aber weder bei Amazon noch bei Alibaba irgendwie das Ziel, schon allein, weil es nicht die Kapazität gibt, auf irgendjemanden als Einzelperson zu schauen. Einzelpersonen interessieren nicht, soweit sie nicht Verbraucher sind, die man – als Gruppe oder Cluster – halten kann und bei denen man noch mehr Geld herausholen kann. Das geht subtil und, was Amazon angeht, tatsächlich vor allem ÜBER DAS GROSSE SCHLAGWORT "KUNDENFREUNDLICHKEIT". (Warum ist Amazon so groß geworden? Weil es in Sachen Kundenfreundlichkeit überzeugend auftritt!)
Also – ich sehe hier vor allem Journalisten und Datenschützer unterwegs, die Schimären aufbauen, die bei den Leuten in den Köpfen wirken sollen. Die meisten Menschen sind aber durchaus imstande, ihre eigenen Interessen und auch irgendwelche Bedrohungen zu überblicken. Sie brauchen da keine Gouvernanten, die sie ständig ermahnen und auf irgendetwas aufmerksam machen.