Die ZEIT bringt sich einmal wieder ein, mit einem denkwürdigen Thema. Und irgendwie will die Überschrift, die so stark und klar daherkommt, nicht zur Sache passen.
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Sexuelle Übergriffe an Schulen. "Auch eine 18-jährige Schülerin ist eine Schutzbefohlene". || Ein Lehrer schläft mit seiner Schülerin. Eine Kollegin erfährt davon. Doch der Schulleiter will nichts davon hören – die Schulaufsicht auch nicht. Betroffene berichten. Von Karsten Polke-Majewski. 16. Mai 2018. 859 Kommentare
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Eine Diskussion, in der ich ein wenig mitmische. Hier die korrigierte Fassung.
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"Aber sexuelle Verhältnisse zu Abhängigen sind für Lehrer mit Recht tabu." Sagt jemand vorher.
Seien wir doch mal realistisch: Bei solchen Dingen beißt sich das öffentliche (juristische) Bewusstsein mit den intimen Gefühlen und oftmals mit einer Art Suchtverhalten. Vor Jahren hat eine junge Frau, Studentin, mich um Rat gefragt, was sie tun solle. Sie hatte, schon zu Schulzeiten, dann weiter im Studium, ein Verhältnis mit ihrem (verheirateten) Englischlehrer. Da war nicht einmal ansatzweise die Rede davon, dass der Lehrer sie ausbeutet oder unter Druck setzt. Die Initiative war offenbar von ihr, der Schülerin ausgegangen. Sie hatte es so gewollt und wollte nun aber doch wissen, wie sie, gegen ihre Sucht, wieder aus der Sache rauskommt.
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Antwort auf #38 von BDLB | dominick #38.3 | Auch solche Fälle mag es geben. | Am besten wäre allen Betroffenen geholfen, wenn der Lehrer verpflichtet wäre, eine Annäherung von Seiten der Schülerin sofort bei einer zuständigen Stelle zu melden. Die würde dann mit der Schülerin bzw. ihren Eltern reden und die Regeln noch Mal klarstellen. Und spätestens wenn es noch mal passiert, würde ein Psychologe beauftragt, sich mal mit dem Mädel zu unterhalten. | Und der Lehrer müsste zwar auf die sexuelle Beziehung verzichten, könnte aber mit gutem Gewissen und gutem Ruf weiter seinen Job ausüben. Und wenn die Lust ihn überkommt, kann er ja in seiner Freizeit irgendwo eine erwachsene Frau kennenlernen.
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BDLB #38.4 ... Ich glaube, so reden nur Menschen, die weit, weit von der Sache entfernt sind, vor allem altersmäßig weit entfernt. Verwaltungsbeamte vor allem. Da wo die Gefühle im Spiel sind, sieht die Sache vollkommen anders aus. Mal wieder der alte Goethe, in leichter Abwandlung: „Gefühle sind gemalte Fensterscheiben...“* Antwort auf #38.3 von dominick
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* Weil man sich nicht darauf verlassen kann, dass solche Goethe-Anspielungen verstanden werden, hier das gesamte Gedicht:
Gedichte sind gemalte Fensterscheiben
Gedichte sind gemalte Fensterscheiben!
Sieht man vom Markt in die Kirche hinein,
Da ist alles dunkel und düster;
Und so siehts auch der Herr Philister.
Der mag denn wohl verdrießlich sein
Und lebenslang verdrießlich bleiben.
Kommt aber nur einmal herein!
Begrüßt die heilige Kapelle;
Da ists auf einmal farbig helle,
Geschicht und Zierat glänzt in Schnelle,
Bedeutend wirkt ein edler Schein,
Dies wird euch Kindern Gottes taugen,
Erbaut euch und ergetzt die Augen!
Gedichte sind gemalte Fensterscheiben
Gedichte sind gemalte Fensterscheiben!
Sieht man vom Markt in die Kirche hinein,
Da ist alles dunkel und düster;
Und so siehts auch der Herr Philister.
Der mag denn wohl verdrießlich sein
Und lebenslang verdrießlich bleiben.
Kommt aber nur einmal herein!
Begrüßt die heilige Kapelle;
Da ists auf einmal farbig helle,
Geschicht und Zierat glänzt in Schnelle,
Bedeutend wirkt ein edler Schein,
Dies wird euch Kindern Gottes taugen,
Erbaut euch und ergetzt die Augen!