Mittwoch, 9. Oktober 2019

122 Ziffern

Notizbuch

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In ihren Formeln nämlich war durchaus Platz für dunkle Energie. Das Problem war nur: Viel natürlicher wäre es, wenn mehr von dieser Energie vorhanden wäre, als die Astronomen gemessen hatten. Und 'mehr' bedeutet in diesem Fall: viel, viel mehr. Genau genommen: um einen Faktor mit 122 Ziffern mehr. Das ist eine schwindelerregend große Zahl.

Warum hat es die Natur so eingerichtet, dass die dunkle Energie ausgerechnet diesen unerhört niedrigen Wert annimmt, der doch jeder Wahrscheinlichkeit entbehrt? Unter Kosmologen hat das Rätsel einen Namen: 'Feinabstimmung'. (spiegel.de  +)


Noch dazu, vorgeschaltet:


Verdacht eines Physikers: Ist es möglich, dass es unser Universum gar nicht gibt?. Exklusiv für Abonnenten. -- Ein hochgeachteter Physiker der Harvard-Universität äußert eine verwegene Hypothese - und erschüttert damit die Fachwelt. Von Johann Grolle

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So, und an dieser Stelle müssen die Linguisten ran! Eine Analyse dessen, was es heißt

"X gibt es (nicht)."

bringt ein wenig mehr Klarheit.

Nicht ganz klar? - Gut. Denken wir mal über diese Sätze nach:

  • Einhörner gibt es nicht. > Aber sehr wohl viele Erzählungen, in denen sie eine Rolle spielen.
  • Die Stadt, von der ich gestern in der Nacht geträumt habe, gibt es nicht. > Aber in meinem Traum war sie da.
  • Gott gibt es nicht. > Aber viele Menschen sind sicher, dass es ihn gibt.
  • Irgendwo im Universum gibt es Lebewesen, die viel, viel intelligenter sind als der Mensch (in seiner intelligentesten Versionen!).
  • Saurier gibt es nicht. > Aber es gab sie!
  • Nat Tate gibt es. > Insider-Scherz 1.
  • Den Schriftsteller William Boyd gibt es nicht. > Den hat sich der Maler Nat Tate nur ausgedacht. Insider-Scherz 2.
  • Dunkle Energie gibt es nicht. > Sie ist nur ein Postulat, das sich aus mathematischen Berechnungen ergibt.
  • ...


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