Freitag, 27. September 2013

"My desk is my castle"

Auf der Suche nach dem Journalisten Daniel Rettig werde ich auf eine Seite der Wirtschafswoche gelotst, auf der sich Rettigs Name gar nicht findet. Eine Bildfolge, die die Klick-Statistik der Seite erhöht. (Hatte ich doch schon mal, das mit der Klick-Statistik?) Aber eine Meldung, die mich tröstet. Das ist schon mal was.

Unordnung auf dem Schreibtisch fördert die Kreativität || Der eine mag es im Büro aufgeräumt, der andere braucht das Chaos. Beide haben ihre Vorteile: Laut einer Studie fördert Ordnung die Großzügigkeit – und eine chaotische Umgebung steigert die Kreativität. | „Zeige mir deinen Schreibtisch, und ich zeige dir, wie du arbeitest“ – so lautet, leicht verkürzt, das Ergebnis einer Studie von Kathleen Vohs, Professorin an der Universität von Minnesota. In drei Experimenten teilte sie knapp 300 Freiwillige jeweils in zwei Räume. Die einen saßen in einem ordentlichen, sauberen Bürozimmer – der Schreibtisch blank geputzt und leer, der Boden sauber. Die anderen befanden sich in einem unordentlichen Büro. Dort war der Schreibtisch voller Unterlagen, Paper lag kreuz und quer, Ordner stapelten sich aufeinander. Im ersten Versuch teilte Vohs den 34 Freiwilligen mit, dass sie für ihre Teilnahme drei Euro erhalten würden. Nun lenkte die Forscherin die Probanden zehn Minuten ab. Der Sinn der Sache: Jeder sollte die Umgebung wahrnehmen. Im Anschluss fragte Vohs, ob sie Geld für eine Wohltätigkeitsorganisation spenden würden – und wenn ja, wie viel.

Nun, da weiß man ja noch nicht so recht, was da rauskommt und was das dann heißt.

Kaum zu glauben: Die Umgebung wirkte sich erheblich auf die Spendierfreude aus. Die Probanden aus dem Chaoszimmer gaben im Schnitt nur 1,17 Euro – jene aus dem aufgeräumten Büro hingegen 2,95 Euro.

Und was hat das Spenden mit Kreativität zu tun? Und ist ein fremdes unordentliches Büro, in das man eben mal gesetzt wird, dasselbe wie ein eigenes Büro, für dessen Chaos man selbst verantwortlich ist?


Um es gleich zu sagen: Die Bilder-Galerie stützt diese These mit der Kreativität nicht. Aber die Bilder sind schön und immer noch tröstlich. Und wir lernen, dass es gut ist, der Aufforderung zu folgen: "Mache tröstende Thesen auf! Das freut die leidenden Menschen."