Selig sagt zu mir: "Ich bin, wenn ich schon wenig bis nichts bin, ein ganz guter Sammler des Eingebildet- und Stolzseins. Es landen in meiner Sammlung die, von denen noch keiner gehört hat, die aber stolz sind auf das, was sie wissen und können. Im Zweifelsfall sind sie einfach stolz auf ihre originellen Ansichten. Die sie für originell halten, weil sie Veröffentlichungen, in denen diese Ansichten längst vertreten werden, aus dem Weg gehen. Oder, noch wahrscheinlicher: Sie glauben, die Autoren seien ihnen kongenial und hätten sich da nur plagiatorisch bedient. Wie immer sie, die Autoren das angestellt haben. Aber in Zeiten von Google und Facebook wisse man ja nie. Wahrscheinlich durch Abhöraktionen oder mit einem geheimen Gehirnscan."
Ich erinnere Selig daran, dass er diese Sammlung aufbereiten und veröffentlichen wollte. Er sagt, das habe noch Zeit. Erst müsse er die sieben Bücher, die auf seinem Computer lägen, endlich einmal fertigstellen.