Eine Meldung am Morgen, von Google News zu Heise:
Elon Musks Raketenunternehmen SpaceX ist es zum ersten Mal überhaupt gelungen, eine Trägerrakete nach einem Flug ins All wieder auf der Erde landen zu lassen. Sollte das zur Routine werden, könnten Raumflüge in Zukunft wesentlich günstiger werden. | | SpaceX hat erstmals eine Trägerrakete nach dem Start ins All aufrecht landen lassen. Der US-Konzern des umtriebigen Elon Musk hatte dafür mehrmals erfolglos Anlauf genommen und nun hat es mit der Falcon 9 geklappt. In der Nacht zum Dienstag startete die 70 Meter hohe Rakete, um Satelliten für das US-Unternehmen Orbcomm ins All zu bringen. 20 Minuten später landete sie unter ohrenbetäubendem Jubel der Mitarbeiter von SpaceX und lauten "USA, USA"-Rufen senkrecht auf dem dafür vorgesehenen Landefeld. Sollte SpaceX das in Zukunft regelmäßig wiederholen, könnten wesentliche Teile der Raketen wiederverwendet und die Flugkosten dramatisch verringert werden.
Dazu bemerkt der User Huellenpanzerung | mehr als 1000 Beiträge seit 12.11.2003
"22.12.2015 08:11 | Permalink Melden | Würde noch jemand so reagieren? | | >[...] landete sie unter [...] lauten "USA, USA"-Rufen [...] | | Gibt es momentan irgendein anderes Land, bei dem der technologische Erfolg* eines einzelnen, privaten Unternehmens zum lauten Ausrufen der Landesbezeichnung durch die Mitarbeiter führt? | | Ich will es nicht ausschließen, aber mir fällt gerade keines ein. In jedem Falle finde ich es befremdlich. | | Ich stelle mir gerade vor, ich würde "Deutschland, Deutschland" brüllen, wenn mal was klappt in meinem Job... :-/ || *) den ich als solchen hier ganz und gar nicht absprechen möchte
Was ich befremdlich finde, ist diese instinktive Ablehnung des US-Nationalismus, die zweierlei offenbar nicht bedenkt: Erstens, dass die US-Wissenschaftler, was immer man von ihnen halten mag, eben so sind, wie sie sind, und es offenbar gut finden, USA!, USA! zu rufen, auch bei "nicht-staatlichen Erfolgen". Man kann sie jetzt für Dödel erklären. Dann steht Meinung gegen Meinung, und für wen sich "Außenstehende", also die anderen Menschen auf der Erde, mehrheitlich entscheiden, wage ich mal vorauszusagen: für den US-Stolz und gegen die doofe Deutschland-Griesgrämigkeit, die anderen alles erst mal ihre Überzeugungen und Rituale madig macht, damit sie , die deutsche Griesgrämigkeit, sich gut fühlen kann. -- Zweitens, die USA haben halt einen umfassenden Nationalstolz, die Deutschen gestatten sich den, wenn überhaupt, gerade mal beim Fußball. Und auch da nicht lange. (Nicht wahr, Mario Götze? Da machst du Deutschland zum Weltmeister, und in der neuen Saison nörgelt die Plebs an dir herum.) Die US-Bürger hängen ziemlich oft US-Fahnen raus. In Deutschland tun das noch nicht mal die urdeutschen Pegida-Anhänger. Man liegt, glaube ich, nicht völlig falsch, wenn man da doch zu den eher schlichten historischen Erklärungen greift: Ein Land, dessen Großeltern-Generation einen Hitler und über diesen einen 2. Weltkrieg und den Holocaust zugelassen hat, muss sich natürlich in Sachen Nationalstolz zurückhalten. Durchaus verständlich. Aber aus der eigenen historischen Schande eine Norm für die anderen abzuleiten, das ist etwas, das aus einem kaum zu fassenden 'deutschen Wesenskern' der Hartleibigkeit und des Neids herzukommen scheint.
P. S. Dass "die Deutschen", die nach dem VW-Skandal im Moment den USA großtechnisch gesehen nicht mal mehr bei Autos das Wasser reichen können, nicht zu erklären versuchen, warum die großen technisch-wirtschaftlichen Würfe aus den USA kommen, und nicht aus Europa oder Deutschland -- das ist für mich 'befremdlich'. Deutschland, das Land der Miesmacher und Stänkerer.