Das ist wirklich lustig!
"Es gibt keine Wahrheit, nur Interpretationen. Ohne die Wahrheit sind wir besser dran."
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26. November 2018 | Fakten und Fiktion| Wenn ich lüge, sind alle zufrieden || Der Erzähler Richard Flanagan Richard Flanagan: Der Erzähler. Roman. Aus dem australischen Englisch von Eva Bonné. Piper Verlag, München 2018. 448 Seiten, 24 Euro. ... Ein Schriftsteller namens Kif Kehlmann wird zum Ghostwriter eines Gangsters und schließlich selber Verbrecher im grotesken Roman "Der Erzähler" des australischen Schriftstellers Richard Flanagan. Von Frauke Meyer-Gosau
Wenn die Hauptfigur eines Romans ein Schriftsteller mit Namen Kif Kehlmann ist, ahnen wir, dass wir uns auf die Parodie eines Künstlerromans gefasst machen sollten - wie könnte ein bekiffter Kehlmann ein ernst zu nehmender Schriftsteller sein? Genauso kommt es dann auch in Richard Flanagans "Der Erzähler": Allein wenn man zusieht, wie sich der junge Autor anno 1992 in einem Abbruchhaus auf Tasmanien, in dem er mit Frau Suzy und Tochter Bo direkt neben einem Junkie-Treff lebt, seitwärts kopfüber in seinen vollgerümpelten Schreibplatz hineinschrauben muss, um an seinem demnächst hoffentlich weltberühmten ersten Roman zu arbeiten, ist glasklar: Hier regiert das Gesetz der Groteske. Um alles auf die Spitze zu treiben, steht Suzy kurz vor der Geburt von Zwillingen, das Auto sowie häusliche Installationen brechen immer wieder zusammen, und Kehlmann will partout nichts Literarisches einfallen - aus der literarischen wird flugs eine existenzielle Krise, der Schriftsteller muss dringend Geld heranschaffen. | Und schon kommt, zappzarapp, ein Angebot! Zu verdanken hat Kehlmann es seinem Jugendfreund Ray, der inzwischen als Leibwächter des australischen Superkriminellen Siegfried Heidl arbeitet. Der deutschstämmige Betrüger hat australische Banken um 700 Millionen Dollar erleichtert und sieht seinem Prozess entgegen, nach dessen Ende er lebenslänglich im Knast verschwinden wird. Zuvor will "Ziggy" noch seine Autobiografie schreiben und braucht einen Ghostwriter: Kif Kehlmann. Etliche Autoren haben den Auftrag nach kurzer Zeit hingeworfen, Kif aber hat keine Alternative, er braucht die 10 000 Dollar. Und muss in den sechs Wochen bis zum Prozessbeginn Heidls Lebensgeschichte zusammenschustern. (sueddeutsche.de)
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