Freitag, 1. März 2019

Elisabeth Wehling

Elisabeth Wehling ist mir vor Jahr und Tag schon aufgefallen: als eine geschäftstüchtige junge Frau. Etwas, also geschäftstüchtig, was man in den Geisteswissenschaften eher selten findet. Nun also hat sie im fernen Berkeley einen Auftrag an Land gezogen, der, als er längst abgehakt schien, zur Diskussion steht.

Der MDR hatte nach Angaben von ARD-Generalsekretärin Susanne Pfab das Gutachten 2017 in Auftrag gegeben, als er den ARD-Vorsitz innehatte. Das „Framing-Manual“ mit dem Titel „Unser gemeinsamer, freier Rundfunk ARD“ habe als Grundlage für mehrere Workshops in der ARD gedient. Für das Gutachten und die Workshops hat die ARD insgesamt 120.000 Euro ausgegeben. Das „Framing-Manual“ alleine kostete nach ARD-Angaben 10.000 Euro.  (tagesspiegel.de)

Das muss man erst mal hinbekommen!

"Natürlich werde er sich „nicht vorschreiben lassen, was ich wie zu sagen habe“, aber der öffentlich-rechtliche Rundfunk sei ständig Framing ausgesetzt: „Es ist zwingend, dass man sich damit beschäftigt.“ Buhrow verwies in diesem Zusammenhang auf Kampfbegriffe wie „Zwangsgebühren“.

Die Autorin des umstrittenen „Framing-Manuals“, Elisabeth Wehling, hat in einem Interview mit der "Zeit" die Kritik daran zurückgewiesen. „Ich bin schockiert über die Vorwürfe. Vor allem, weil der Hintergrund völlig außer Acht gelassen wird“, sagte die Sprachwissenschaftlerin. "Ich habe auf der Grundlage von Workshops mit einer Arbeitsgruppe der ARD 2017 ein internes Papier geschrieben.“ Die Idee sei gewesen, einzelne Begriffe in der ARD-Kommunikation zu analysieren und Alternativen aufzuzeigen. „Es war für nichts anderes gedacht als für die interne Verwendung.“ (Ebd.)

Schockiert also ist sie, die Elisabeth Wehling. Hätte ich an ihrer Stelle, framing-geschult, auch so gesagt. Und noch mal nachzulegen, auch geschickt: "Es hat mich fassungslos gemacht, als Wissenschaftlerin, Beraterin und Mensch auf einmal solchen Angriffen ausgesetzt zu sein." Wobei natürlich irgendwann die Frage kommen wird, in welcher Welt Elisabeth W. denn lebt, wenn sie bei dieser Geschichte in die Fassungslosigkeit treibt.


Und an Buhrows Stelle -- an die ich ich nie kommen werde: Dito. Wobei natürlich die Frage ist, was an dem Begriff Zwangsgebühren falsch sein soll. Gibt es denn keinen Zwang, die Gebühren zu bezahlen, unabhängig davon, ob man die ÖRR nutzt oder nicht? (Vom schön hohen Einkommen von Tom B., das aus den Zwangsgebühren bezahlt wird, war ja in diesem Blog schon mal die Rede. Aber natürlich Tom B: "Neiddebatte". Auch irgendwie wohlfeil und wenig differenziert, diese Reaktion.)

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