Donnerstag, 6. Juni 2019

145 Stichverletzungen

Notizbuch

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In der SZ heute, Seite 3 (e-paper-Abo):

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Als der Strafverteidiger Wessing aus Düsseldorf damit begann, mutmaßliche Straftäter zu verteidigen, waren das manchmal Menschen wie jener Mann, der seine Frau vor den Augen der Kinder mit 145 Messerstichen getötet hatte. Es war ein Schweizer Taschenmesser, und Wessing lernte, was es bedeutet, wenn Menschen total ausrasten und die Kontrolle verlieren. Dann kamen die großen Wirtschaftsprozesse. Und die langen Gespräche mit reichen Menschen, die oft gar nicht verstehen, was ihnen eigentlich vorgeworfen wird. „Wer zu mir kommt, hat da oft schon einen fortgeschrittenen Kurs im Verdrängen besucht“, sagt Wessing. Als Verteidiger müssen „sie aufpassen, dass sie nicht in der Region ihrer Mandanten verschwinden“. Zehn Millionen, 500 Millionen, eine Milliarde: „Ich muss hier mit Zahlen umgehen, die sind der Wahnsinn“, sagt er. „Das sind Zahlen, die verderben.“

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STUTTGART 145 MESSERSTICHE

Brutaler Mord - Angeklagter weist Schuld zurück

Veröffentlicht am 27.02.2014

Lesedauer: 3 Minuten

Polizisten suchen in Mössingen den Tatort nach Spuren ab. Eine junge Frau wurde da zuvor mit 145 Messerstichen getötet

Quelle: dpa/bwe fdt

Wie im Rausch sticht ein Mörder auf sein Opfer ein. Am Ende verblutet eine junge Mutter vor den Augen ihrer zweijährigen Tochter. Nun arbeitet ein Gericht den Fall auf. Doch der mutmaßliche Täter beteuert, er sitze völlig zu Unrecht auf der Anklagebank.

Mit 145 Messerstichen soll er eine junge Mutter vor den Augen ihrer Tochter getötet haben – doch der 27-jährige Angeklagte beteuert seine Unschuld. Vor dem Landgericht Tübingen hat am Donnerstag der Prozess um einen brutalen Raubmord im vergangenen Frühling in Mössingen begonnen. Die Staatsanwaltschaft ist überzeugt, dass der Angeklagte die Frau umgebracht und ausgeraubt hat, um seine Spielsucht finanzieren zu können. Doch der Angeklagte beteuerte: „Ich bin nicht der Mörder, und ich fühle mich zu Unrecht inhaftiert.“ Die Schwurgerichtskammer stellt sich auf einen monatelangen Indizienprozess ein.
Die Tat im Mai 2013 hatte in der kleinen Stadt am Fuß der Schwäbischen Alb für Entsetzen gesorgt. Vor allem auch deshalb, weil die zweijährige Tochter des Opfers die grausame Tat mit ansehen musste. Als der Täter schon geflüchtet war, saß das kleine Mädchen noch sechs Stunden lang am Kopf seiner toten Mutter.

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