In Augsburg, berichtet der Bayerische Rundfunk, hat eine Brecht-Aufführung, die Schlussszene, zum Streit geführt. Ein Affenkostüm sollte an einem Kreuz hängen und Schauspieler-Päpste sollten Hostien ans Publikum verteilen. Ein Musiker, christlich, habe sich in seinem Glauben verunglimpft gefühlt.
Es ist doch immer das Gleiche: die Tabubrecher, die sich an ungefährlichen Tabus abarbeiten. Opportunisten, die sich gerne mit Tabu-Burch kitzeln.
Dabei ist doch seit dem Mohammed-Karikaturen für jeden und jede klar, wo man sich wirklich als tapfer und tabubrecherisch erweisen kann. Könnte! Aber die Feigheit, die sich im Löwenkostüm auf die Bühne begibt, ist halt zu verlockend.
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"Der Sachverhalt ist schnell dargestellt: Tatjana Gürbaca war vom Theater Augsburg mit der Regie bei Brechts „Aufstieg und Fall der Stadt Mahagonny“ beauftragt worden. Schon vor einem Jahr fing man an, die Inszenierung zu diskutieren. Schon damals, so Votteler, gab es Diskrepanzen in der Auffassung. Am Mittwoch – und damit einen Tag vor der Generalprobe – führten diese zum Eklat: Nach tage- und nächtelangen Diskussionen ließ Votteler einen Teil des Bühnenbilds abbauen und gab bekannt, die Schlussszene werde, da in der Kürze der Zeit keine Alternative zu beschaffen sei, konzertant aufgeführt – ohne szenische Darstellung. „Das Ganze ist an den letzten zweieinhalb Minuten gescheitert“, fasst GMD Kaftan zusammen."
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