Zwei Skandale stehen vor Gericht in diesen Tagen. Die Fälle Hoeness und Wulff. Was Uli Hoeneß angeht, so wird vermeldet:
FC Bayern | Hoeneß will „Vertrauensfrage“ stellen || 13.11.2013 || Stehende Ovationen für Uli Hoeneß, umjubelte Rede von Karl-Heinz Rummenigge: Auf seiner Mitgliederversammlung ist der FC Bayern ganz mit sich im Reinen. Ob Hoeneß Präsident bleibt, sollen die Mitglieder entscheiden. (faz.net Online)
Die FAZ-Lesermeinungen gehen klar in eine Richtung. Es geht los mit:
HILMAR HIRNSCHRODT (HILMARH...) - 14.11.2013 08:55 Uhr || Welch weinerliche Heuchelei || Es ist wirklich nur noch zum Heulen, bei so viel weinerlicher Heuchelei! Dabei ist es im Grunde immer das selbe: Es sind vor allem die, die es nicht nötig hätten, die erst vor lauter (Raff)Gier den Hals nicht voll kriegen - und denen dann, wenn sie dummerweise erwischt werden, jene Größe und Einsicht fehlt, die nötig wäre, um mit Anstand den unausweichlichen Rückzug von sich aus anzutreten und so den (gesellschaftlichen) Schaden in Grenzen zu halten ...
Und so geht es durchgängig weiter.
Nur eben: Es gibt die aufrechten Moralisten, die immer etwas unglaublich Selbstgefälliges vor sich her tragen, und die sympathischen Sünder. In diesem Fall: Mir sind die Sünder lieber. Und die Moralisten? Irgendwo gibt es für sie das Wort Pharisäer.
„Als er in dem Hause zu Tische lag, siehe! da kamen viele Steuereinnehmer und Sünder und legten sich mit Jesus und seinen Jüngern zu Tische. Als aber die Pharisäer das sahen, begannen sie zu seinen Jüngern zu sagen: ,Wie kommt es, daß euer Lehrer mit Steuereinnehmern und Sündern ißt?‘ Als er sie hörte, sprach er: ,Gesunde benötigen keinen Arzt, wohl aber die Leidenden. Geht denn hin und lernt, was dies bedeutet: „Ich will Barmherzigkeit und nicht Schlachtopfer.“ Denn ich bin nicht gekommen, Gerechte zu rufen, sondern Sünder‘ “ (Matth. 9:10-13). (Zur theologischen Auslegung mehr hier.)
In der Causa Christian Wulff, mit einigem Nachdenken: Vielleicht würde "das Volk" auch ihm den Status des reuigen Sünders zubilligen, wenn er sich etwas reuiger gäbe.