Mittwoch, 17. September 2014

Arne Hoffmann zu Takis Würger: 'Incels'

Eine der -- Achtung! -- bescheuertsten pseudo-argumentativen Figuren, die ich kenne, ist jene Unterform des argumentum ad hominem, die einem Menschen unterstellt, er habe mit seiner Information, seinem Bericht oder seiner These zu X eigentlich nicht wirklich etwas zu X gesagt, sondern zu seinen 'eigenen Problemen mit X'. Beispiel: Der Journalist Takis Würger schreibt im SPIEGEL (34 / 18.08.2014, S. 50ff.) über Incels, Extrem-Singles mit einem Hang zu Rache und Gewalt. Darauf der Kommentar:

"Der Autor [Takis Würger] hat [...] keinen Text über Incels geschrieben. Stattdessen hat er uns – ganz ungewollt und unbemerkt – auf eine Reise durch sein eigenes Unterbewusstsein genommen. Wir wissen nun ganz genau, welche Kräfte ihn in seiner Sexualität antreiben. Insofern ist der Artikel eine ziemliche Verschwendung. Wir hätten uns für das Thema interessiert, nicht für das Innenleben von Takis Würger." (Lesermail (SPIEGEL-Artikel von Takis Würger über “lebensgefährliche” Single-Männer), Freie Welt Nachrichten am 21.08.2014. Hier bei finanzwelt.de.)

Wenn dieses pseudokritische Herangehen an die Dinge Schule macht, dann schreibt demnächst einer, nämlich ich: "Es gibt eine Gruppe psychisch gestörter Journalisten und Blogger, die ständig anderen unterstellen, sie, diese 'anderen', schrieben, wenn sie einen Bericht zum Problem X schreiben, doch nur über X als Problem ihrer selbst. Ein Beispiel für einen Journalisten mit besagter psychischer Störung ist der Freie-Welt-Autor -- sieh an, er ist gar Medienwissenschaftler?! -- Arne Hoffmann."

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P. S. Ich habe erst anschließend, nachdem ich das geschrieben hatte, herausgefunden, dass Arne Hoffmann als exponierter Vertreter des Maskulismus (so oder so ähnlich) gilt. (Oder doch des Virilismus? Ach nein, das ist ja was anderes!) Nun gut, ich hab gelernt: Der Maskulinismus ist mir eigentlich im Kern gar nicht unsympathisch; nur ist er halt auch auf eine begriffliche Figur aufgebaut, die man so beschreiben kann: "Ihr Feministinnen behauptet mit großem Medienecho und unter Aufbau von scheinwissenschaftlichen Forschungen gar, dass ihr unterdrückt seid? Da halte ich doch mal mit dem strikten Gegenteil dagegeben: Dass ihr euch für unterdrückt erklärt und ständig Entsprechendes ausposaunt und medial durchzudrücken versucht, unterdrückt mich, den Maskulinisten, als Angehörigen der Gruppe der angeblichen Unterdrücker."

Ich denke, die begrifflichen Parallelen zwischen den beiden Störungen sind offensichtlich. Die alte Schule des Freudianismus. Eine Geisteshaltung, die dem anderen sein Ego nimmt, indem es Deutungshoheit über dieses Ego reklamiert. Diese Übernahme der Deutungshohheit klappt, wie gezeigt, auch mit den  Inhalten eines wissenschaftlichen Programms.

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Und noch ein Fund und dann Schluss für heut: Genderama.

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Nachtrag (18.09.2014): Aus unserer beliebten Reihe "Bilderquiz"...



Nachtrag (21.09.2014): Weiter lässt sich, nach der Google-Vergleichssuche sagen: Der Mensch ist aus unterschiedlichen Ebenen zusammengesetzt, nicht nur visuell. Manche Ähnlichkeit schmeichelt, manch andere gibt einem zu denken, eine bestimmte Gruppe von Ähnlichkeitsvorschlägen wird der Betroffene ablehnen, eine andere die Betrachter, wieder eine bestimmte Menge wird von beiden abgelehnt.