Beim Vorbereiten eines Essays über das Argumentieren komme ich darauf: Hans Magnus Enzensberger und sein Diktum von den 'radikalen Verlierern'. Ich halte mal fest:
DIE ZEIT: Herr Enzensberger, die Reaktion auf Schreckens Männer könnte man mit »respektvollem Naserümpfen« umschreiben – Respekt vor der Person, Kritik an der These. Der Tenor: Den islamistischen Terrorismus dürfe man nicht auf die Figur des »radikalen Verlierers« reduzieren – sei’s des Einzelnen oder der gesamten Kultur. Wo bleiben die äußeren Ursachen, etwa die »Gewalt der Besatzer«?, fragt einer. Ein anderer rät Ihnen, schleunigst ein Buch über Bush oder Berlusconi zu schreiben, also über die »radikalen Gewinner«.
Hans Magnus Enzensberger: Das hat wenig mit mir zu tun, das ist eine eingefleischte Haltung, die wir sofort wiedererkennen. Vor ein paar Jahren war Bush für manche die Inkarnation des Bösen, nicht Saddam Hussein, den man ja verstehen müsse. Ich bilde mir nicht ein, das durch Argumente wenden zu können.
(»Der Islam ist ein Entführungsopfer«. Hans Magnus Enzensberger über die Anziehungskraft von Religion, das Trauma der arabischen Welt und die Zukunft des Terrorismus. -- ZEIT Online. Interview vom 31. Mai 2006)