Schön immer, wenn Experten versuchen, Redewendungen zu begründen und zu erklären. Hier ein Beispiel, erklärt beim SWR:
"Woher kommt die Redewendung “Dreck am Stecken” haben? | von Rolf-Bernhard Essig am 11.09.2013 | Es geht eigentlich um die Zeit, als die Straßen noch nicht befestigt waren. Wer jemand besuchte, musste über unbefestigte Wege und hatte daher Dreck an den Schuhen. Um diese Beschmutzung zu verbergen, hat man mit einem Wanderstock versucht, die Schuhe zu reinigen. Aber dann hing natürlich Dreck am Stecken. Und das wurde dann auf jemand übertragen, der eine Schuld hat. Denn die steht ja auch für das Schmutzige, das Reine dagegen für das Schuldlose. Wer Dreck am Stecken hat, versucht eine Untat zu verbergen."
Was das Reinigen der Schuhe mit dem Verbergen einer Untat zu tun haben soll, bleibt unklar. Schlicht: Natürlich weiß in aller Regel keiner, woher die Wendungen kommen und wie sie zu erklären sind. Es wird frei drauf los fabuliert. Manchmal wird auch aus einem Buch abgeschrieben, in dem einer eine halbwegs passende Erklärung erfunden hat. Ich zum Beispiel habe mir diese Wendung Er hat Dreck am Stecken immer ganz anders und ziemlich obszön erklärt. Was hier nicht im Einzelnen erläutert werden soll.