Dienstag, 27. Juni 2017

Faschist: Eine kleine ZEIT-Auseinandersetzung

Ich schreibe und bekomme Antwort, bei der ZEIT:

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BDLB #95
Eine Nebenbemerkung, die nicht nur zu diesem Artikel passt.

Oben lese ich:

"Nein, man ist Faschist, wenn man sich wie einer benimmt und Menschen aufgrund ihrer Religion / Kleidung / Herkunft anspuckt , angreift und beleidigt." (Moderat von mir korrigiert)

Ich habe im Studium zwei Seminar zu Faschismustheorien gemacht. Am Anfang wurde viel gelesen, und es zeigte sich: Was Faschismus ist, worin er begründet ist, usw. -- die Wissenschaftler waren sich nicht einig. Klar wurde, jedenfalls für mich: Der Begriff 'Faschismus' ist ein Kampf- und Angriffsbegriff, der wissenschaftlich-sachlich nichts aussagt. 'Faschist' lässt sich einfach durch 'Depp' oder 'Idiot' ersetzen. Also: Es würde die Diskussion vereinfachen, wenn man auf den nur scheinbar wissenschaftlich tönenden Begriff 'Faschist / Faschismus' verzichtet und 'Depp' und 'Idiotie' verwendet.

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AllesKeinProblem #95.1
Schlichte Idioten sind aber üblicherweise nicht gefährlich und begründen Gewalt mit einem konkreten ideologischen Weltbild. Was den Faschismus unmissverständlich ausmacht, ist die Definition einer Volksgemeinschaft und den Ausschluss all derer, die nicht dazu gehören, desweiteren eine grenzenlose Überhöhung der Nation und das Führerprinzip.

Alle drei Elemente sind in Polen heute sehr deutlich erkennbar und die Themen Volksgemeinschaft und Überhöhung der Nation haben in Deutschland ebenfalls eine Partei als Heimat gefunden. Also hören Sie doch bitte mit solch lächerlichen Versuchen auf, Nebelkerzen zu werfen.

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Antwort auf #95.1 von AllesKeinProblem
BDLB #95.3
"Also hören Sie doch bitte mit solch lächerlichen Versuchen auf, Nebelkerzen zu werfen."

Wenn dieser Satz nicht gewesen wäre, hätte ich wahrscheinlich über das, was Sie sagen, nachgedacht.

(Neinnein, keine Angst, ich kann überflüssige Sätze ausblenden, wenn ich was interessant finde. Nur spaßeshalber forme ich dann im Vorbeigehen mal um: "Was den Egozentriker unmissverständlich ausmacht, ist die Definition einer Wir-Gemeinschaft (ICH und die so denken wie ICH) und den Ausschluss all derer, die nicht dazu gehören, desweiteren eine grenzenlose Überhöhung der eigenen Meinung und das Durchblickerprinzip." Und dann sage ich: Huch, wo kommt denn dieser Nebel her?)